Ab 17 Uhr und dann jeweils zur vollen Stunde begleitet Küster Michael van Rienen interessierte Besucher über enge Stufen hinauf in den Turm, wo sich – oben angekommen – ein stiller Moment über den Dächern der Stadt und ein nur selten zugängliches Panorama genießen lässt. Treffpunkt für alle Führungen ist vor dem Haupteingang der Kirche, bei schlechtem Wetter im Kircheninneren. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass für den Aufstieg festes Schuhwerk Voraussetzung ist. Die letzte Gelegenheit zum Aufstieg bietet sich um 22 Uhr.

Aller guten Türme sind drei
Der Kirchturm der Jakobuskirche hat eine wechselvolle Baugeschichte. Denn der heutige Turm, der eines der Wahrzeichen Breckerfelds ist, ist der dritte, der errichtet wurde. Bis etwa 1805 gibt es kaum verlässliche Angaben, jedoch soll der Turm mehrmals Schäden durch Brände und Blitzeinschläge erlitten haben, was dazu führte, dass der Kirchturm 1808 abgerissen werden musste. Erst 1838/39 erhielt die Jakobuskirche einen neuen Turm – der allerdings nur wenige Jahrzehnte später bereits wieder marode war: immer wieder mussten Schäden beseitigt und sogar Eckstrebepfeiler angefügt werden, um seine Standhaftigkeit zu gewährleisten. 1911 wurde auch dieser zweite Kirchturm schließlich abgetragen.
Der Grundstein für den heutigen – dritten – Kirchturm wurde nach dem Ersten Weltkrieg am 15. Juli 1923 gelegt. Seitdem ist das Bauwerk mit seiner Traufhöhe von 21,80 Metern und seiner Gesamthöhe bis zur Turmspitze von knapp 35 Metern eines der Wahrzeichen der Stadt Breckerfeld.