Der mit 6000 Euro dotierte Heimatpreis des Märkischen Kreises geht an den Förderverein des Eishockeymuseums „Puck“ in Hemer. Landrat Marco Voge übergab die Urkunde im Ständesaal des Altenaer Kreishauses an die Vorstandsmitglieder Rainer Tüttelmann, Dieter Brüggemann und Michael Schmitten.
Museum erzählt, wie das Eishockey ins Sauerland kam
Das Museum erzählt die spannende Geschichte, wie das Eishockey ins Sauerland kam – vom Bau der alten, inzwischen längst abgerissenen Eissporthalle im Hemeraner Ortsteil Deilinghofen durch die dort stationierten Streitkräfte, den Umzug in die neue Halle an den Seilersee nach Iserlohn bis hin zu den „Roosters“ als sportliches Aushängeschild in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).
An der Stelle der alten Halle steht seit einigen Jahren ein Eishockey-Denkmal. „Die Roosters sind der sportliche Leuchtturm für ganz Südwestfalen“, lobte Marco Voge, „wenn die Ergebnisse zurzeit auch nicht so berauschend sind.“
22-köpfiger Helferkreis
Träger des Museums ist der Förderverein mit seinem 22-köpfigen Helferkreis, der das Museum aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert. Mehr als 1.000 gespendete oder dem Museum als Dauerleihgaben überlassene Exponate sind dort ausgestellt. Bis heute trägt Eishockey dazu bei, die Heimat der „Roosters“ in ganz Deutschland bekannt zu machen.
Die Jury habe keine Minute diskutiert und den „Heimatpreis 2023“ an das nach eigenen Angaben europaweit einziges Eishockeymuseum zur Vereinsgeschichte vergeben. Voge: „Die Entscheidung fiel einstimmig.“ „Puck“-Vorstandsmitglied Rainer Tüttelmann verriet in seiner Dankesrede, dass es im Juli nächsten Jahres anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Museums eine „Sauerland-Tour“ geben werde: „Was genau geboten wird, verraten wir aber noch nicht.“
Platz zwei zweimal vergeben
Platz zwei teilen sich der Märkische Malkreis Werdohl und die Werkstatt Plettenberg. Sie dürfen sich jeweils über 1500 Euro freuen. Der Märkische Malkreis, dem etwa 30 Mitglieder angehören, hatte fünf großformatige Plakate mit den Umrissen des Märkischen Kreises zu den Themen Wasser, Sehenswürdigkeiten, Sauerland, Großbaustelle und Winter erstellt.
„Die wunderschönen Bilder stehen für sich, können aber auch als Grundlage für Puzzles, MK-Memory, Spiele und mehr dienen“, urteilte die Jury und gratulierte dem Preisträger.


Stipendium für junge Künstler
Ebenfalls über 1500 Euro freut sich die „Werkstatt Plettenberg“ – ein Kreis zur Förderung der Bildenden Kunst. Der Projektträger vergibt jährlich ein Stipendium für junge Künstler. „Das ist für sich gesehen noch kein Alleinstellungsmerkmal“, meinte die Jury und ergänzte: „Vorbildlich ist vielmehr die Art und Weise der Präsentation der Kunstwerke auf einem barrierefreien und etwa einem Kilometer langen Kunstpfad.
Nicht in einer Galerie, sondern auf zwei beliebten Wanderwegen und damit unübersehbar für alle Bevölkerungsschichten. Eine gute Idee als Blaupause für das Märkische Sauerland.“
Platz drei für das „Getrüdchen“ Neuenrade
Platz drei und 1000 Euro gehen an das Stadtmarketing Neuenrade für das „Gertrüdchen“. Es ist eines der ältesten deutschen Volksfeste und wird seit mehr als 650 Jahren gefeiert – anfangs als reiner Viehmarkt, heute als Volksfest mit Pferde-, Kram- und Jahrmarkt. Es ist jahreszeitlich gesehen das früheste Volksfest nach dem Winter im Märkischen Sauerland.

Zwei Sonderpreise
Mit zwei Sonderpreisen in Höhe von jeweils 500 Euro zeichnete der Heimatbund MK weitere Projekte aus – zum einen das „SauerlandKINO“ der SG Balve/Garbeck, ein mobiles Open-Air-Kino, das bereits tausende Menschen an Orten, an denen es sonst keine Kinos mehr gibt, mit genre-übergreifenden Filmen und tollem Ambiente begeistert hat.
Zum anderen das „Mendener Netzwerk“, das unter anderem mit dem Projekt „Augen auf!“ für Menschlichkeit, Vielfalt, Zivilcourage und Toleranz steht und wirbt.


17 Projekte hatten sich beworben
Zum fünften Mal hatte der Märkische Kreis den Wettbewerb „Unsere Heimat Märkisches Sauerland“ ausgelobt. 17 Projekte hatten sich diesmal beworben, erfreulicherweise mehr als im Vorjahr. „Der Heimatpreis ist ein tolles, durch das Land NRW finanziertes Projekt.
Er stellt das ehrenamtliche Engagement der Menschen in den Mittelpunkt. Unsere Gesellschaft und unser Miteinander sind ohne das freiwillige, bürgerschaftliche Engagement gar nicht denkbar. Umso wichtiger ist es, das Ehrenamt entsprechend zu würdigen. Die kreativen Ideen zeigen, wie vielfältig und lebendig unsere liebenswerte Region ist. Unsere Heimat liegt den Menschen am Herzen. Das ist großartig“, sagte Landrat Marco Voge, der auch Jury-Mitglied ist, bei der Laudatio. Ihm fiel auf: „Ich verleihe den Heimatpreis nun zum dritten Mal – und immer ist Hemer dabei.“
Für die musikalische Unterhaltung sorgte Musiker und Künstler Christian Hoeper.