Volker Hauer begann seinen ca. 45-minütigen Vortrag mit einer Vorstellung anderer Städte mit gleichem Schicksal und berichtete, welche Lehren daraus gezogen wurden. Als Baumaterial wurde damals in den meisten Fällen Holz verarbeitet. Enge Bebauungen und fehlende Bauvorschriften förderten die Brandgefahren in den Städten. Durch einen regelrechten Bauboom gab es einen Holzmangel in der Zeit zwischen 1150 und 1300. Viele der heutigen Städte entstanden in diesen Jahren. Viele enge Gassen ohne Brandmauern und mit vielen Fachwerkbauten mit Strohverkleidungen sorgten dafür, dass viele Städte bis zu zehnmal in 400 Jahren abbrannten. Ein Umdenken setzte bei den Stadtplanern ein. Zahlreiche Brandschutzmaßnahmen, wie ein nächtliches Feuerverbot oder die Errichtung von Brandmauern und eine Ziegeleindeckung, wurden vorgeschrieben. Im Jahre 1661 gab es die erste Feuer- und Brandordnung in der Hansestadt Hamburg.
Nach diesen allgemeinen Informationen ging Volker Hauer auf den Stadtbrand in Plettenberg ein. Am 12. April 1725 zwischen 16 und 17 Uhr brach in Johann Heinrich Breuckmanns Stall das verheerende Feuer aus. Binnen zwei Stunden waren 94 Prozent der Stadt verbrannt. Löschversuche blieben erfolglos. Lediglich der Bereich um die Christuskirche mit dem Heimathaus und wenige andere Häuser blieben einigermaßen verschont, da diese bereits aus Stein gebaut wurden. Fünf Tote und 30 Verletze waren zu beklagen. 123 Häuser waren abgebrannt und 750 Bürger waren obdachlos. In der Verwaltung waren die Verluste von Akten, Bauplänen, Grundrissen, aber auch der gesamten Steuereinnahmen zu vermelden. Die Stadt war zahlungsunfähig und nur in Teilen handlungsfähig.

Der Architekt Michael Moser aus Unna bekam den Auftrag, Ideen zu einem schnellen Wiederaufbau zu entwickeln. Ihm ist es zu verdanken, dass ein Grundriss mit Hausstellenkataster erstellt wurde. Alte Aufzeichnungen waren ja vernichtet. In der folgenden Zeit wurde eine Bauordnung mit 25 Paragrafen erstellt. Da auch in der damaligen Zeit Geldknappheit herrschte, wurde erst einmal so weiter gebaut wie vorher. Erst nach und nach traten die Änderungen ein. Weitere interessante Geschichten um den Stadtbrand gab Volker Hauer noch zum Besten.
Nach dem Vortrag hatten einige Mitglieder des Heimatkreises die Verpflegung der Gäste vor dem Heimathaus übernommen. Das Heimathaus war auch für Gäste geöffnet und so konnten die Dauerausstellung der heimischen Industrie und die aktuelle Marienkäfer-Ausstellung besucht werden und damit die Wartezeit auf die Illumination verkürzt werden.

Diese kam erst zu später Stunde – nach Sonnenuntergang – richtig zur Geltung. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel wurde es eine kleinere, aber dennoch eindrückliche Vorstellung, die hauptsächlich den Bereich des Eingangsportals der Christuskirche illuminierte. Untermalt wurde die Optik durch die Geräuschübertragung eines brennenden Feuers mittels Lautsprecher.
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