Ist die Gegend in und um Schwenke und Anschlag so sauber oder hat sich nur niemand zum Aufräumen gefunden? Die Frage stellt sich automatisch bei einem Blick in die Container, die für die Müllsammelaktion „Sauberes Halver“ aufgestellt wurden. In Anschlag ist der Sammelbehälter noch komplett leer.
In Schwenke scheint sich zwar auch nicht viel getan zu haben, denn auch hier hätte augenscheinlich eine Mülltonne statt eines Containers zum Sammeln gereicht, aber am Samstag, 6. April, hatten sich rund 20 Vereinsmitglieder des TuS Ennepe mit Kind und Kegel auf den Weg gemacht, um den Müll rund um den Sportplatz und im angrenzenden Wald aufzusammeln. „Wir haben zwei Stunden rund um Schwenke aufgeräumt“, erzählt Fabienne Kriegeskorte, die zweite Jugendleiterin des Vereins. „Den meisten Müll haben wir auf der B229 gefunden, wohl weil Autofahrer ihren Abfall gern aus dem Fenster werfen. Rund um den Sportplatz war schon nicht viel, aber auf dem Höhenweg, der Friedrichshöhe und im Wald haben wir gar nichts gefunden“, freut sie sich mehr als die Kinder, denn die wollten zu gern größere Sammelerfolge vorweisen. Über die im Anschluss zur Belohnung angebotenen Waffeln, Obst und Getränke freuten sie sich aber doch.

Ganz anders sieht es aus bei einem Blick in den Container am Bauhof. Dieser kann die Menge an Müll schon kaum noch fassen. Prall gefüllte blaue Müllsäcke, Küchenstühle, Autoreifen, Hasendraht, Elektromüll, Blumentöpfe und Palisadenwände. Es macht fast den Anschein, dass hier eine Sperrmüllentsorgung stattgefunden hat.
Der SPD Ortsverein hat einen großen Teil für den Erfolg der Sammelaktion im Stadtgebiet beigetragen. Sie waren am Samstag rund ums Schulzentrum unterwegs und haben fünf große Müllsäcke mit Unrat aller Art gefüllt.
Ein ähnliches Bild bietet sich in Oberbrügge. Hier ist der Container schon gut zur Hälfte gefüllt, ein paar alte Autoreifen stehen noch daneben. Ähnlich wie am Bauhof finden sich viele blaue Müllsäcke, Bürostühle, Altmetall und Abdecknetze. Aber hier wurde auch Grünabfall im Container entsorgt, der dort nicht hineingehört.
Peter Seyfried, erster Vorsitzendender des TuS Oberbrügge freut sich über den Sammelerfolg. „Wir waren nicht als große Vereinsgruppe unterwegs“, erzählt er, „sondern in mehreren kleinen Gruppen. Vor allem auf der Volmestraße haben wir erwartungsgemäß den meisten Müll gefunden.“ Vor allem, dass die Verpackungen der Schnellrestaurants augenscheinlich immer noch gern durchs Autofenster entsorgt werden, bedauerte er. Um so größer aber die Freude darüber, dass die reinen Wohngebiete nahezu müllfrei waren.
Bei der Stadt Halver sind inzwischen einige Fotos von Teilnehmern, die an der Verlosung der Stadt und des Stadtmarketings teilnehmen wollen, eingegangen. „Hier freuen wir uns insbesondere darüber, dass nicht nur die Vereine wieder kräftig aktiv waren, sondern dass sich auch einige Privatpersonen auf den Weg gemacht haben, und den Müll in Halver aufgesammelt haben“, sagt Lena Barz, persönliche Referentin des Bürgermeisters und des ersten Beigeordneten.
Die Aktion läuft noch bis zum 11. April. Alle Initiatoren hoffen noch auf eine rege Beteiligung.