Stattliche Summen bekamen die Mitglieder des Bau- und Straßenausschusses des Kreises in ihrer jüngsten Sitzung im Lüdenscheider Kreishaus zu hören. Ganz überraschend kamen die für sie allerdings nicht, denn die Ausschuss-Mitglieder hatten sich mit den verschiedenen Baumaßnahmen schon häufiger beschäftigt. Genau 29,338 Millionen Euro hat der Kreis schon ausgegeben oder gibt sie noch für diverse aktuelle Baumaßnahmen aus.
Eigentlich abgeschlossen war die Felssicherung am Westhang der Burg Altena. Wie Alexandra Weber, Landschaftsarchitektin und im Gebäudemanagement des Kreises zuständig für alle Außenanlagen, mitteilte, sei die Abnahme bereits im November erfolgt. „Der Kostenrahmen von 2,112 Millionen Euro ist auch eingehalten worden“, so Weber.

Zentrale Dienste beim Kreis, dem Altenaer Guido Thal. – Foto: Hendrik Klein / LokalDirekt
In den vorangegangenen neun Monaten seien 3085 Quadratmeter Schutznetz und 430 Meter Fangschürzen angebracht worden. Insgesamt wurden 2000 Bohranker gesetzt. Die wurden 4,5 bis 9 Meter tief in den brüchigen Felsen getrieben. Ein Schreitbagger wurde eingesetzt. Der stürzte am 30. August ab. Zweimal musste ein Hubschrauber angefordert werden, der Material transportierte. Der Blick auf den Burghang habe jetzt etwas vom alpinen Raum. „Wir haben schon in das Erscheinungsbild des Burgberges massiv eingegriffen. Aber ich hoffe da auf die Vegetation. Dann sieht das alles schon besser aus“, so Alexandra Weber.
Sie weiß, dass den Anwohnern in der Bauphase viel zugemutet werden musste. „Von 7 bis 19 Uhr wurde täglich gebohrt – manchmal sogar an Samstagen und Sonntagen. Von März bis Oktober Lärm und Staub. Über Wochen und Monate konnte nicht richtig gelüftet werden. Das war schon eine große Belastung für die direkten Anwohner“, zeigt Alexandra Weber Verständnis für den Ärger.
Erneute Felssicherungen Ende März oder Anfang April
Und die Beeinträchtigungen sind noch nicht vorbei. Während die Arbeiten zur Hangsicherung unterhalb der Burg beendet sind, sorgte ein Felssturz auf dem Gelände der Telekom am 20. Januar 2022 für weiteren Ärger. Das Gelände muss ebenfalls gesichert werden.
Weil davon allerdings auch das direkt angrenzende Grundstück des Märkischen Kreises betroffen ist, sind auch dort weitere Felssicherungen nötig. „Wir hoffen, Ende März/Anfang April dort weitermachen zu können“, verriet die Landschaftsarchitektin im Bau- und Straßenausschuss.
Auf 700.000 bis 800.000 Euro schätzt sie die Kosten für die Telekom, der Kreis werde voraussichtlich noch einmal 350.000 Euro ausgeben müssen. „Wir hängen uns an den Auftrag der Telekom dran, dann wird es günstiger.“ Im Zuge der Felssicherungs-Maßnahmen habe man sich den ganzen Burgberg genau angesehen. Fazit von Alexandra Weber: „Der gesamte Fels in Altena ist in einem fragilen Zustand.“