Die 16-jährige Zlata aus Kiew sucht verzweifelt Antwort auf das große „Warum?“. Sie kann nicht verstehen, warum ihr Heimatland tagtäglichem Beschuss ausgesetzt ist. Sie sehnt sich nach ihrem normalen Alltag in der Ukraine und vermisst die Normalität. „Jeden Tag erreichen uns nur schlechte Nachrichten. Obwohl ich lächle, fühle ich mich innerlich zerbrochen“, bedauerte sie.
Die Zustände in ihrem Heimatland sind erschütternd – darauf machte sie bei einer kleinen Friedensdemo am Mittwochabend, 7. Juni, im Schalksmühler Ortskern mit rund 40 geflüchteten Ukrainern, Flüchtlingen aus dem Jahr 2015 und Deutschen aufmerksam.

Ausschlagender Grund für den Solidaritätsmarsch war der am Dienstag gesprengte Staudamm in Kachowskaja. Tausende Menschen sind von den Fluten bedroht. „Über 80 Siedlungen sind überschwemmt“ steht auf einem der selbstgebastelten Plakaten der Ukrainer. Ein weiteres Bild verdeutlicht die überfluteten Orte, den Mangel an Trinkwasser und die landwirtschaftliche Bewässerungsnot.
Ukrainerin Hanna Solomatina hat den Marsch vom Hotel zur Post bis zum Rathausplatz mithilfe des Netzwerks Flüchtlingshilfe spontan organisiert. Ursprünglich war die Veranstaltung in Dortmund geplant. „In Schalksmühle ist es doch am besten“, erklärte sie im Gespräch mit LokalDirekt.
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Vor der versammelten Menge am Rathausplatz fand Solomatina viele bewegende Worte. „Russland muss für sein Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte Solomatina klar und deutlich. Gleichzeitig drückte sie ihre Dankbarkeit für die großzügige Hilfsbereitschaft, Unterstützung und Solidarität der Schalksmühler aus. „Möge unsere Freundschaft noch stärker wachsen!“ lautete ihr abschießender Apell. Auch Irmtraud Quenzel vom Netzwerk Flüchtlingshilfe betonte zum Abschluss die Wichtigkeit des Zusammenhalts in Schalksmühle. „Wir halten zusammen, wenn es Krieg gibt“, verkündete sie. Dabei spiele die Herkunft keine Rolle.
Gemeinsam sangen die Ukrainer ihre Nationalhymne, tanzten zur Musik und hielten fest zusammen – als Demonstration für ihre Einheit.
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