„Wir stehen hier am Ehrenmal, auf unserem alten Friedhof, und gedenken der Opfer von Gewalt und Krieg“, eröffnete Thomas Lay als stellvertretender Bürgermeister die Gedenkfeier in der Parkanlage ‚alter Friedhof‘.
Auch wenn sich nur wenige Breckerfelder Bürger an diesem Sonntagvormittag eingefunden hatten, um der öffentlichen Gedenkfeier beizuwohnen, so trugen immerhin die beteiligten Vereine und Wehrleute dazu bei, dass es eine würdevolle Gedenkveranstaltung war.
150 folgten dem Gedenkzug
Den Zug zu den Ehrenmälern führten die Fackelträger der Freiwilligen Feuerwehr sowie die Fahnenträger der Breckerfelder Vereine an. Ihnen folgten insgesamt gut 150 Mitglieder des Löschzugs Breckerfeld und der Löschgruppe Delle, der Bauernschützen, des Schützenvereins ‚Gut Ziel Delle‘, der Junggesellenschützen, der Landjugend sowie der Bürgerschützen. Musikalisch begleiteten die Gedenkfeier der Posaunenchor Breckerfeld und der Breckerfelder Chor.
„Jährlich anwachsende Aktualität“
Nach Niederlegung der drei Kränze an den Denk- und Mahnmälern begann Thomas Lay seine Ansprache: „Auch wenn der Eindruck entsteht, dass dieser Tag ein allmählich verblassendes rückwärts gewandtes Ritual ist, so erschrecke ich mich heute über die jährlich anwachsende Aktualität.“
Und er bat die Anwesenden, der Kinder, Frauen und Männer aller Völker, die verfügt und getötet wurden, nur weil sie einem anderen Volk angehörten, Teil einer Minderheit waren und deren Leben aufgrund von Krankheit oder einer Behinderung als nicht lebenswert angesehen wurde, zu gedenken.
„Wir gedenken aber auch derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben fest hielten.“
Gedenken an die Vertriebenen
„Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus. Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz. Wir denken an die Menschen, die durch Gewalt traumatisiert wurden, und der Menschen, die durch Krieg und Gewalt ihr Zuhause verloren haben“, so Lay weiter.
Symbol der Hoffnung
Im Anschluss an die Gedenkworte betonte Lay, unser Leben stehe im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung, unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gelte dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt. Dieses Zeichen der Hoffnung solle den Bürgern der Stadt Breckerfeld ein Gedenkstein symbolisieren: „Rat und Verwaltung diesen einen Gedenkstein aufgestellt, um einerseits zurückzusehen, aber vor allem, um nach vorne zu schauen. Symbolisch den Krieg hinter uns zu lassen und interessiert in eine positive und gute Zukunft schauen.“
Gegenseitig Stärke geben
Thomas Lay appellierte an die Anwesenden, eine weltoffene Grundhaltung zu bewahren: „Denn Toleranz ist wichtiger denn je!“ Die Breckerfelder sollten ihre Gemeinschaft weiter stärken und dabei auf die Schwächeren achten: „Lassen Sie uns gegenseitig die Stärke geben, die wir in so schwierigen Zeiten benötigen. Gerade jetzt sollten wir fest zusammenhalten.“ Lay schloss die Gedenkfeier auf dem alten Friedhof mit den Worten: „Nehmen Sie dieses Gedenken, meinen Optimismus und meine Hoffnung gern mit nach Hause, tragen sie ihn in Ihre Vereine und Freundeskreise und machen Sie Mut.“
Die Rede zum Volkstrauertag von Bürgermeister André Dahlhaus, der die Gedenkfeier in Waldbauer-Zurstraße hielt, finden Sie hier.
Fotogalerie der Gedenkfeier am alten Friedhof: