Der Titelverteidiger schlägt seine Zelte im Hotel VierJahreszeiten am Seilersee auf. Trainiert wird auf dem Platz im nahegelegenen Hemberg-Stadion. Azzurri-Haus und Medienzentrum könnten an und in der benachbarten Eissporthalle am Seilersee untergebracht werden. Das bestätigte der italienische Fußballverband IFGC jetzt offiziell. Nachdem es im Jahr 2006 bei der Heim-WM, dem „Sommermärchen“, nicht geklappt hatte, waren die Bemühungen Iserlohns dieses Mal von Erfolg gekrönt.
Der Hauptgrund, sich für Iserlohn zu entscheiden, sei die Nähe zu den Spielorten Dortmund und Gelsenkirchen gewesen, so der italienische Verband. Nach Dortmund sind es rund 30 Kilometer, nach Gelsenkirchen 70. Dort trifft der Titelverteidiger auf die Gruppengegner Albanien (15. Juni) sowie Spanien (20. Juni). Der Plan der FIGC wurde nach Iserlohn gesandt, weil er begeistert war und sich in der städtischen Institution sowie in der örtlichen Gemeinde manifestiert hatte. Mehrfach waren Delegationen der Italiener am Seilersee, um sich Hotel sowie die Trainingsstätten anzusehen.
Italiener treffen am 10. Juni in Iserlohn ein
Die Azzurri werden am 10. Juni in Iserlohn eintreffen, fünf Tage vor dem Spiel gegen Albanien. Am Montag, 15. Januar, hatte in der Stadt eine letzte Inspektion durch einen Teil des FIGC-Personals begonnen, bei der die nächsten Schritte festgelegt und der Bereich identifiziert wurde, in dem das „Azzurri-Haus“ entstehen wird – ein Treffpunkt für alle Fans der italienischen Nationalmannschaft sowie ein Anlaufpunkt für ihre akkreditierten Gäste und das angeschlossene Medienzentrum. Das wird wohl in der Balver-Zinn-Arena eingerichtet.
Die Initiative für eine erneute Bewerbung ging von der CDU aus, die hatte seinerzeit einen entsprechenden Antrag gestellt. Nach dem positiven politischen Beschluss wurde der Leiter des Sportbüros der Stadt Iserlohn, Christian Kißmer, aktiv. „Iserlohn ist dann in den Katalog der UEFA aufgenommen worden. Der wurde im Juni 2022 veröffentlicht“, erinnert sich die Pressesprecherin der Stadt Iserlohn, Kathrin Denniger. In der Folge hätten sich mehrere Fußball-Verbände gemeldet, verschiedene seien zudem vor Ort gewesen, um sich Hotel und Trainingsstätten anzusehen. „Den Vertrag unterschrieben haben dann die Italiener“, so Denniger. Darüber habe sich Bürgermeister Michael Joithe natürlich sehr gefreut.
Große Freude im Hotel VierJahreszeiten
Große Freude hat die positive Nachricht verständlicherweise im Hotel „VierJahreszeiten“ ausgelöst. „Wir freuen uns sehr, ausgewählt worden zu sein“, erklärt Susanne Schlüter von der Eigentümerfamilie. Das Verfahren habe zwei Jahre gedauert. „Wir sind von Herrn Kißmer von der Stadt Iserlohn angesprochen worden. Er habe da ein Projekt, das könne nicht ohne uns umgesetzt werden“.
Welches Team von Juni bis Juli im „VierJahreszeiten“ ein und ausgehen würde, konnten sich Susanne Schlüter und ihre Geschäftsführerin Andrea Schenk nicht aussuchen. Schlüter: „Dass es Italien wurde, war Zufall.“ Es passe aber prima. „Mehrere unserer rund 140 Mitarbeitenden sprechen Italienisch“, verrät die Eigentümerin. Die 130 Hotelzimmer stehen dem Titelverteidiger aus Italien während der EURO 2024 komplett zur Verfügung. Susanne Schlüter: „Wir wollen auch für die UEFA ein attraktiver Gastgeber sein.“ Dass es Italien wurde, hat möglicherweise noch einen weiteren Vorteil – „die bleiben vielleicht lange im Wettbewerb.“
Polizei erstellt Einsatzkonzeption
Für die Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis beginnt jetzt die Planung für die Sicherheit der Sportler sowie der Fans. „Wir haben uns schon erste Gedanken gemacht, als das Gerücht aufkam. Jetzt ist es offiziell. Eine Einsatzkonzeption gibt es zwar noch nicht, aber die wird jetzt sicherlich zügig von der Direktion erarbeitet“, erklärt Polizeioberkommissar Lorenz Schlotmann von der Pressestelle der KPB Märkischer Kreis. Wie Schlotmann weiter mitteilte, wird das Einsatzkonzept von der Direktion Gefahrenabwehr und Einsatz vorbereitet. Dafür werden Absprachen mit dem NRW-Innenministerium den weiteren beteiligten Landesbehörden sowie der UEFA getroffen.