Das Gletscherschmelzen, die hohe CO2-Belastung und Upcycling sind Themen, die die Schüler in ihrer selbstgeschriebenen Zeitung ansprechen. Im Fokus: Die Aufklärung der Schulgemeinde. Zwei Mal im Monat trifft sich die Umwelt-Redaktion, die aus einer AG im vergangenem Jahr entstanden ist, um sich auszutauschen. Ihre Motivation ist eindeutig: „Uns liegt die Umwelt am Herzen. Wenn wir nichts tun, dann haben wir bald ein Problem“, sagt die 14-jährige Naemi entschlossen. Die Gedanken schweifen dabei oftmals in die Zukunft. Sie ist ungewiss, aber bei einer Sache ist sich Julia (14) sicher: „Unsere Welt soll lebenswert für unsere Kinder und Enkel bleiben“.
Schnelles Handeln ist daher der Mittelpunkt ihrer freiwilligen Arbeit. Sie formulieren ihre Meinung klar und deutlich. „Ihr solltet euch im Klaren darüber sein, dass wir irgendwann keine Chance mehr haben, unsere Erde zu retten“, schreibt Paula (14) in der Umwelt-Zeitung.
Umwelt-Zeitung soll Alarm schlagen
Alle zwei Monate versuchen die Neuntklässler, eine Zeitung zu veröffentlichen, die sich rund um das Thema „Klimawandel“ dreht. Den Bäumen zu Liebe ist sie nicht in einer Printausgabe, sondern als Online-Version zu lesen. Was die selbstgeschriebene Zeitung bezwecken soll, erklärt Naemi im Gespräch mit LokalDirekt: „Wir wollen darauf aufmerksam machen, wie man die Umwelt schützen kann. Wir geben zum Beispiel Tipps, wie man weniger CO2 verbrauchen kann“. Upcyling ist eine der Maßnahmen, die die Schüler thematisieren und weiteren Schülern nahelegen möchten. Für diejenigen, die sich unter dem Begriff „Upcycling“ wenig vorstellen können, hat die Zeitung eine Definition parat: „Upcycling ist ein Prozess, bei dem Abfall oder unerwünschte Materialien in hochwertige oder nützlichere Produkte umgewandelt werden“, heißt es.
Die zweite Ausgabe ist in Bearbeitung, verrät die Redaktion. Eine kleine Vorschau an Themen gaben die Schüler uns bereits: „Wir wollen über die App ‚Too Good To Go‘ schreiben und die Schüler über Lebensmittelverschwendung informieren“, sagt Naemi. Viele der thematisierten Maßnahmen wenden die Redakteure auch auf ihr Privatleben an, darunter beispielsweise die Verwendung des Deutschland-Tickets, das sie als Schüler zu einem vergünstigten Preis bekommen – es sei ein Gegenpol zum „Eltern-Taxi“.
Erziehung zum mündigen Bürger als Ziel
Unterstützt wird die Umwelt-Redaktion von Islim Erdal, Lehrerin für Mathematik und Sozialwissenschaften, die die Gründung der AG im Rahmen einer Projektwoche begleitete. Erdals Ansatz war dabei, den Schülern viel Freiraum zu geben. „Ich gestalte den Unterricht gerne mit den Schülern zusammen. Sie sollen selbstbestimmt agieren und vieles hinterfragen“, erklärt sie und verweist auf das Ziel, sie zu mündigen Bürgern zu erziehen. Den Jugendlichen soll bewusst werden, dass sie mit ihrer Kreativität und Fantasie mitwirken und die Welt verändern können. „Das gesamte Projekt ist auf freiwilliger Basis entstanden. Die Jugendlichen wollen Veränderungen durchsetzen, das finde ich toll. Das ist schließlich die Realität, mit der sie sich beschäftigen“, so Erdal abschließend.
Hier gelangen Sie zur ersten Ausgabe der Umwelt-Zeitung.