Drei symbolische Schecks über je 2000 Euro brachte Thomas Biermann, Vorstand der Sparkassen-Stiftung Breckerfeld, am Dienstag, 27. Mai, mit in das Veranstaltungsgebäude an der Waldbauerstraße. Sie stehen für drei Anschaffungen, die im Notfall lebensrettend sind: Defibrillatoren, also Geräte, die neben der Herzdruckmassage eine enorm wichtige Rolle dabei spielen können, ob ein Mensch einen medizinischen Notfall überlebt oder nicht.
Ein medizinischer Vorfall als Weckruf
Die Idee zur Anschaffung kam nicht von ungefähr. Thorsten Rafflenbeul, zweiter Geschäftsführer des SC Zurstrasse 70 und Mitglied der Löschgruppe Zurstraße, erinnert sich noch gut an einen medizinischen Notfall während eines Fußballspiels, als der Trainer einer gegnerischen Mannschaft plötzlich am Sportplatz Buddenkamp aufgrund eines Herzinfarktes kollabierte: „Damals ist es zum Glück ohne Defibrillator gut ausgegangen – aber da wurde uns klar, wie wichtig es ist, so ein Gerät am Sportplatz zu haben.“

In Folge dieses Ereignisses wurde daher bereits vor Jahren ein AED im Vereinsheim am Sportplatz Buddenkamp installiert. Bürgermeister André Dahlhaus ergänzt: „Mittlerweile haben wir mehrere Defibrillatoren an unseren Sportstätten – an der Sport- und Freizeitanlage, an der kleinen Sporthalle an der Wahnscheider Straße und an der Tennisanlage.“
Schnelle Hilfe durch mobile Rucksäcke
Rafflenbeul war es auch, der beim Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Breckerfeld, Andreas Bleck, das Gespräch über sogenannte „First Responder“-Rucksäcke für die Löschgruppen Delle und Zurstraße ins Rollen brachte und der Stadtverwaltung in Abstimmung mit der Dorfgemeinschft Waldbauer (DoGeWa) vorschlug, auch für das Mehrzweckebäude an der Waldbauerstraße einen AED anzuschaffen. Eine Örtlichkeit, in dem regelmäßig Sportkurse, aber auch größere Veranstaltungen wie das Erntedankfest oder der „Musikalische Sonntag“ stattfinden: „Hier spielt sich quasi das gesamte Dorfleben ab“, ergänzt Thomas Demuth von der DoGeWa.
Bürgermeister André Dahlhaus unterstützte die Initiative und stellte bei der Sparkassen-Stiftung einen entsprechenden Förderantrag.
Kuratorium schnell einig über Förderung
„Und es war richtig, den Antrag zu stellen“, betont Stiftungsvorstand Thomas Biermann. Denn genau für solche Projekte sei die Stiftung da: „Wir möchten mit unserer Unterstützung Verantwortung übernehmen für die Menschen vor Ort.“ Daher habe es im Kuratorium der Sparkassen-Stiftung auch „keine langen Diskussionen darüber gegeben“, dass man den Förderantrag bewillige.
Nachdem Thomas Biermann die symbolischen Schecks an die Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Gruppen – Stefanie Kinzel, Silvia Steffen, Jens Richstein und Simon Hahn vom SC Zurstrasse 70, Thomas Demuth von der DoGeWa, Björn Anton von der Löschgruppe Delle, Thorsten Rafflenbeul von der Löschgruppe Zurstraße sowie Andreas Bleck in seiner Funktion als Gesamtwehrleiter – übergeben hatte, gab es für die Anwesenden auch direkt eine professionelle Einweisung für das Gerät.
„Laienreanimation kann jeder“ – Schulung durch Fachmann
Jens Schilling, examinierter Kinderkrankenpfleger, Intensiv- und Anästhesiepfleger am Agaplesoim Klinikum in Hagen, Rettungssanitäter sowie Trainer der Schiller Medizintechnik GmbH – von dieser Firma stammen die gespendeten Geräte – engagiert sich mit seinem Projekt „Laienreanimation kann jeder“ seit Jahren dafür, Hemmschwellen im Umgang mit Erster Hilfe abzubauen: „Sehr häufig erlebe ich im Klinikalltag oder im Rettungsdienst, dass man die Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten deutlich erhöhen könnte, wenn mehr Menschen mit den Maßnahmen gegen den plötzlichen Herztod vertraut wären“, erklärt Schilling.

Regelmäßige Kontrolle ist Pflicht
Die Geräte sind intuitiv bedienbar, betont Schilling: „Sie sprechen mit dem Anwender und geben Schritt für Schritt Anweisungen. Man kann eigentlich nichts falsch machen.“ Dennoch sei eine grundlegende Einweisung sinnvoll, vor allem aber eine regelmäßige Wartung unerlässlich. Die Geräte müssen zum Beispiel alle zwei Jahre zur technischen Kontrolle, auch der Batteriestand und die Haltbarkeit der Elektroden sollten im Blick behalten werden. „Ein bis zwei Mal im Monat sollte jemand ein Auge auf das Gerät haben“, so der Fachmann und lobte die Vorgehensweise in Breckerfeld: „Hier lief es perfekt. Erst gab es hier vor einigen Wochen einen Kurs zur Laienreanimation (LokalDirekt berichtete), dann kamen die Geräte – und heute die Einweisung.“
Man müsse die Leute beim Thema Erste Hilfe mitnehmen und ihnen die Scheu nehmen, betont Schilling. Stefanie Kinzel und Silvia Steffen, die bereits beim Laienreanimationskurs dabei waren, bestätigen diese Aussage: „Es ist nur wenig Zeit, die man für eine Schulung oder Einweisung investieren muss, aber man fühlt sich dadurch sicherer und hat weniger Hemmungen, in einem Notfall entschlossen zu reagieren.“
„Hoffentlich nie im Einsatz“
Zum Abschluss brachte es Thomas Biermann noch einmal auf den Punkt: „Ich freue mich, dass wir als Sparkassen-Stiftung Breckerfeld dazu beitragen konnten, Defibrillatoren an einem weiteren zentralen Standort in Zurstraße zu installieren und die Ausstattung der ehrenamtlichen Kräfte der Feuerwehr zu ergänzen – auch wenn ich natürlich hoffe, dass die Geräte niemals zum Einsatz kommen müssen.“