Nachdem bereits am 15. Juni bei einem Vortrag von Wissenschaftsjournalist Thomas Isenburg die Windenergie auf reges Bürgerinteresse gestoßen war, fand es auch Eingang in die Ratssitzung am 20. Juni. Hier stellte Sebastian Meurer, Projektplaner der Mark E, die Planungen zur Windkraftanlage am Kälberberg vor.
Da der Energieanbieter Mark-E sich schon seit geraumer Zeit mit der Planung von Windrädern im Bereich Kälberberg – einem Bereich von Lüdenscheid und Kierspe – beschäftigt ist, hat es bereits einen regen Informationsaustausch zwischen der Mark-E und der Verwaltung gegeben. Dabei wurde auch schon eine mögliche Bürgerbeteiligung eingeräumt.


Meurer lieferte in der Ratssitzung weitere Informationen zu diesem Bauvorhaben: „Der Genehmigungsantrag liegt seit Ende des letzten Jahres beim Märkischen Kreis zur Prüfung vor.“ Mit der Genehmigung sei bis Ende diesen Jahres zu rechnen. Dann könne Anfang bis Mitte 2024 die Ausschreibung gestartet werden, so dass Anfang 2025 der Windpark aufgestellt und in Betrieb genommen werden könne.
„Da sich das Projekt noch im Genehmigungsverfahren befindet, kann man derzeit keine konkrete Aussage machen, wie genau es weitergehen wird“, stellte Sebastian Meurer gegenüber LokalDirekt fest. Aber eine Bürgerbeteiligung werde definitiv angestrebt, wobei die Form noch besprochen werden müsse. Dies mache aber erst Sinn, wenn die Genehmigung durch sei.

Im Laufe der Sitzung wiederholte der Wissenschaftsjournalist Thomas Isenburg seinen Slogan „Kiersper Wind gehört den Kierspern“, während Thomas Nies (Die Grünen) in dem Projekt „den Auftakt, Windkraft in Kierspe voranzubringen“ sieht. Dabei sei stets der Artenschutz zu berücksichtigen. Da die artenreiche Fauna stets Konfliktpotential berge, dürften nur naturverträgliche Projekte durchgeführt werden.
Der Rat stellte auch fest, dass noch weitere Flächen im Stadtgebiet auf mögliche Errichtungen von Anlagen zur Energiegewinnung überprüft werden. Sollten sich potentielle Flächen finden, ist abzustimmen, ob diese mit einem örtlichen Anbieter umgesetzt werden können oder eine eigene Gesellschaft gegründet wird.
Hintergrund:
Schon vor über einem Jahr hatte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen den Antrag zur „Gründung einer Gesellschaft zur Errichtung von Windkraftanlagen auf Kiersper Stadtgebiet“ in den Rat gebracht. Dieser wurde zunächst an den Hauptausschuss verwiesen. Die Beratungen im Hauptausschuss wiederum brachten lediglich hervor, dass die Verwaltung die Nutzungsmöglichkeiten regenerativer Energien prüfen solle. Nachdem dies geschehen war, stimmte der Rat Ende November 2022 einem Grundsatzbeschluss zur Erbauung von Windrädern auf städtischen Grundstücken zu.