Eigentlich sollte der Kriterienkatalog für Freiflächen-PV in Halver am kommenden Montag vom Rat abgesegnet und der Weg für potentielle Investoren geebnet werden. Aber die Politik möchte noch am Leitfaden für die erneuerbaren Energien feilen. Und dafür braucht sie mehr Zeit – da waren sich die Mitglieder im Ausschuss für Planung und Umwelt (27. April) einig. Und so nehmen sie das Thema mit in die nächste Sitzungsperiode. Damit folgte das Gremium dem noch am selben Tag eingereichten Antrag von CDU und Grünen, die den Katalog der Stadtverwaltung ausarbeiten und noch um einige Punkte erweitern möchten.
„Uns rufen tausende Investoren an“
Kämmerer Simon Thienel bat Halvers Politik darum, Tempo zu machen: „Uns rufen tausende Investoren an, doch wir können ihnen nichts sagen. Wir brauchen eine klare Auffassung.“ Die Verwaltung, insbesondere Sarah Dietzel (Fachbereich Bauen und Wohnen), habe viel Vorarbeit geleistet, nun liege es an der Politik, etwas daraus zu machen.
Doch Halvers Lokalpolitiker möchten „es richtig“ machen und sich noch ausführlicher damit auseinander setzen, da waren sie sich einig. Die anderen Fraktionen begrüßten den frischen Input von CDU und Grünen. Die fordern unter anderem, dass hochwertige Acker‐ und Grünlandflächen in der landwirtschaftlichen Nutzung bleiben können, das Aufstellen von Umweltauflagen oder das Verbot von Beton-Fundamenten. „Mit gefällt der Antrag richtig gut“, lobte Dr. Sabine Wallmann (UWG). Doch das Thema bedürfe der Expertise des Fachausschusses, weshalb sie forderte, es mit in die nächste Periode zu nehmen, statt im Rat mit vielen darüber zu diskutieren.
Löschke: „Keine Entscheidungswillkür“
Sina Löschke (Die Grünen) bat die Verwaltung darum, bis zum nächsten Treffen auszuloten, welche Flächen überhaupt Potenzial hätten. Aktuell sei unklar, was attraktiv ist. „Das müssen wir ablehnen, da es nicht leistbar ist. Wir müssten ja bei jeder Wiese gucken, ob wir Wachteln oder Mäuse finden“, wies Thienel auf die Komplexität hin. Löschke fügte dennoch hinzu, dass sie als eine der Antragstellerinnen, einen transparenten Prozess ohne Entscheidungswillkür einfordere. Es müsse zudem eine Obergrenze – laut Antrag 35 Hektar – für die Freiflächensolarenergieanlagen auf Halveraner Stadtgebiet geben.
Der Kämmerer versprach, dass die Verwaltung nun „ganz proaktiv“ vier Wochen nicht an der Sache arbeite. Die Politik solle das jetzt in Ruhe beraten und besprechen.
Lesen Sie hier den Antrag von CDU und Grünen.
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