Wer in Iserlohn oder Hemer über Eishockey-Historie spricht, der meint zumeist den EC Deilinghofen, ECD Iserlohn, ECD Sauerland, Iserlohner EC oder aktuell die Iserlohn Roosters. Von den Eissportfreunden Griesenbrauck-Sümmern ist da nur selten die Rede. Und doch: Der Verein mit den beiden Iserlohner Ortsteilen im Namen ist der älteste aktive Eishockeyverein in Iserlohn.
„Wir sind am 8. März 50 Jahre alt geworden, die Roosters sind erst 30“, erklärt Frank Lehmann mit einem Schmunzeln im Gesicht. Der 62-Jährige aus Hemer-Deilinghofen ist seit 1995 Vorsitzender der Eissportfreunde Griesenbrauck-Sümmern e.V. Lehmann: „Einfach nur ESF – das ist kürzer.“
Viele Ex-Profis sind Mitglied
43 Mitglieder sind bei den Eissportfreunden in der Mitgliederliste. „29 davon sind immer noch aktiv“, verrät der Eishockey-Boss. Zuletzt füllte ECD-Legende Dieter Brüggemann einen Aufnahmeantrag aus. Der Blick in die Mitgliederliste verrät: Es gibt eine Verbindung zwischen dem ECD und den ESF. Mit Lutz Feser, Olf Engelmann, Daniel Hesmert, Bernd Schutzeigel, Olaf Grundfmann und Karsten Mende stehen zahlreiche ehemalige Profis bei den ESF auf dem Eis, dazu noch Ex-Spieler aus dem ECD-Nachwuchs und der ehemalige Schiedsrichter Bernd Schnieder. Viele treffen sich regelmäßig samstags zum gemeinsamen Training in der Eissporthalle am Seilersee. „Die Roosters-Profis sind nach uns dran“, so Frank Lehmann.
Gründung am 8. März 1974
Angefangen hat alles eigentlich schon 1971, als der EC Deilinghofen in die neugebaute Eissporthalle nach Iserlohn umzog und als ECD Iserlohn auf Punktejagd ging. Acht Eishockey-Fans vom Griesenbrauck und Rombrock wollten es nicht beim Zuschauen belassen. Am 8. März 1974 gründeten sie die „Eissportfreunde Griesenbrauck-Sümmern e.V.“. „Die ESF waren damit einer der ersten Amateur-Clubs in Nordrhein-Westfalen überhaupt“, wie sie stolz auf ihrer Internetseite berichten. Nur neun Tage nach der Vereinsgründung ging es das erste Mal aufs Eis.
Landesligameister 1979/80
In den Folgejahren etablierte sich der neue Verein schnell in der NRW-Eishockey-Szene. Ihren wohl größten sportlichen Erfolg konnten die Eissportfreunde in der Saison 1979/80 erringen. Der Titel eines Landesligameister ging an den Seilersee, obwohl die ESF in der eigentlichen Abschlusstabelle „nur“ an vierter Stelle standen.
Doch die besser platzierten Teams der ECD-Junioren, aus Krefeld und Herne wurden nur deshalb zum Spielbetrieb zugelassen, um den Nachwuchsakteuren Spielmöglichkeiten zu bieten. Die Eissportfreunde verabschiedeten sich in dieser Zeit von den Meisterschaftsspielen. Sie wollten nur Hobby-Spieler bleiben. Es wurden nur hin und wieder Freundschaftsspiele absolviert.
Reisen nach England, Bahrain und Dubai
Die Kufenflitzer vom Griesenbrauck erwiesen sich in der Folge als reisefreudiges Volk. Die Touren ins englische Grimsby 1978, vor allem aber nach Bahrain 2015 und zum Turnier nach Dubai (2018), wo der dritte Platz in der Gruppe belegt wurde, sind allen noch in bester Erinnerung. Seit dieser Zeit besteht auch ein Kontakt zu Abdulla Al Falasi vom Camel Racing Club. „Und der kommt sogar zu unserer Jubiläumsfeier“, sieht man ESF-Boss Frank Lehmann die Vorfreude auf das Wiedersehen an.
Jubiläumsfeier mit geladenen Gästen
Das 50-jährige Jubiläum wird am Samstag, 21. September, in den Räumen der SASE-Iserlohn an der Max-Planck-Straße mit gut 100 geladenen Gästen gefeiert. Mit dabei sind dann auch der ehemalige ESF-Spielertrainer und Ex-Profi Jaques Larocque, die Gründungsmitglieder Matthias Dietsch und Friedrich-Wilhelm Halfmann sowie Bernd Schnieder und Bernd Haake, ehemaliger Co-Trainer des ECD Iserlohn, der Kölner Haie sowie der litauischen Herren- und Damen-Nationalmannschaft. Neben einigen Ehrungen stehen auch viele Gespräche über die „gute alte Zeit“ auf der Tagesordnung.