Bereits am 13. Februar rückten die ersten Rettungswagen aus der neuen Wache in Halver-Oeckinghausen aus. Seitdem fuhren die Rettungskräfte bereits 74 Einsätze in Halver und Schalksmühle. Am Mittwochvormittag, 22. Februar, wurde die Rettungswache nach anderthalb Jahren Bauzeit auch offiziell ihrer Bestimmung zugeführt – die symbolische Schlüsselübergabe an Wachleiter Christian Haase übernahm Landrat Marco Voge.
Rund vier Millionen Euro investiert der Märkische Kreis in die hochmoderne Rettungswache in Halver. An der Bundesstraße 229 in Höhe Oeckinghausen ist sie strategisch günstig gelegen, um von hier aus den Einsatzbereich Halver und Schalksmühle bestmöglich abzudecken.

„Diese neue Wache ist eine gute Investition in die Sicherheit und medizinische Notfallversorgung der Menschen in der Stadt Halver und der Gemeinde Schalksmühle. Die Einsatzkräfte leisten hervorragende Arbeit und verdienen hierfür eine bestmögliche und moderne Ausstattung für ihre lebensrettende Aufgabe. Im Notfall zählt jede Sekunde. Im Einsatzbereich von Halver und Schalksmühle werden jährlich circa 2200 Notfalleinsätze mit Rettungswagen gefahren. Bei rund 700 Einsätzen kommt zusätzlich ein Notarzt zum Einsatz. Dies leisten die 27 Mitarbeiter sieben Tage die Woche rund um die Uhr mit zwei RTW am Standort Halver und einem Notarzteinsatzfahrzeug am Klinikum Hellersen. Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll, wie notwendig ein funktionierender Rettungsdienst ist. Mit der neuen Rettungswache sichern wir die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger langfristig“, führte Marco Voge am Mittwoch aus.
Zur Einweihungsfeier begrüßte der Landrat des Märkischen Kreises neben Vorsitzenden und Vertretern der Kreistagsfraktionen unter anderem den Vorsitzenden des Bau- und Straßenausschusses, Hubertus Schulte-Filthaut, Frank Bramey, Dirk Wohlrath und Karsten Schmidt (Bramey-Architekten), Markus Rahrbach, Technischer Leiter des Gebäudemanagements des Kreises, Projektleiter Björn Randewig sowie die an den Planungen beteiligten Mitarbeiter der Kreisverwaltung.

Voge nutzte die Schlüsselübergabe, um an die Hintergründe zu erinnern, die zum Neubau an der B229 geführt hatten: Steigende Einsatzzahlen und die Umwandlung eines Tages-RTW in einen 24-Stunden-RTW hatten zur Folge, dass das Raumangebot an der Bestandsrettungswache nicht mehr ausreichte.
Auf Vorschlag der Verwaltung entschied daher der Kreistag 2017, eine neue Rettungswache zu bauen.
Heimische Politik ist „über ihren Schatten gesprungen“
Dank erhielt Halvers Bürgermeister Michael Brosch für die Unterstützung bei der Grundstückssuche. Den gab er ihm Rahmen einer kurzen Ansprache an die heimische Politik weiter. Die politischen Vertreter seien bei der Entscheidung für Oeckinghausen „über ihren Schatten gesprungen“. Brosch betonte ferner, die neue Rettungswache in Halver einzuweihen fühle sich an „wie nach Hause kommen“. Für Halver sei der heutige Tag ein großes Ereignis. „Ihr gebt mir gemeinsam mit der Feuerwehr, dem THW und dem DRK das Gefühl, dass wir hier jederzeit sicher aufgehoben sind“, so Brosch. Jeder der rund vier Millionen Euro sei gut investiertes Geld in das rund 30.000 Einwohner starke Verbreitungsgebiet.
Am 23. Juli 2021 erfolgte der erste Spatenstich auf dem rund 7500 Quadratmeter großen Grundstück in Oeckinghausen. Im Übergangszeitraum bis zur Fertigstellung behalf sich die Bestandsrettungswache mit einem Provisorium aus Bürocontainern, die als Aufenthaltsraum, Umkleide und Schulungsraum dienten.
Bessere Arbeitsbedingungen und mehr Arbeitsschutz
Der Neubau umfasst nun unter anderem drei Fahrzeughallen, eine Lagerhalle, die bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt in eine Fahrzeughalle umgebaut werden kann, sowie Lager- und Büroräume. Insgesamt konnten in den neuen Räumlichkeiten auch bessere Arbeitsbedingungen und mehr Arbeitsschutz realisiert werden.
Vorgesehen sind dafür circa 100 Quadratmeter Ruhe- und Sozialbereiche mit schallisolierten Ruheräumen, Rückzugsterrassen, ein Schulungsraum mit 30 Plätzen, Technik- und Funktionsbereiche sowie 16 Pkw-Stellplätze. Auch energetisch ist das Gebäude auf dem neuesten Stand: Es verfügt über eine Photovoltaikanlage zur Eigenstromversorgung der Wärmepumpe sowie eine Außenwanddämmung nach aktuellem Standard.
Steigende Anruf- und Einsatzzahlen
Der Rettungsdienst des Märkischen Kreises ist zuständig für die Notfallrettung und den Krankentransport in Balve, Halver, Herscheid, Kierspe, Meinerzhagen, Neuenrade, Schalksmühle und Werdohl. Für Altena und Nachrodt-Wiblingwerde ist der Kreis Träger der Rettungswache. Mit der Durchführung von Notfallrettung und Krankentransport ist dort seit 2009 die Stadt Altena beauftragt. Die zentrale Bedeutung des Rettungsdienstes zeigen die Anruf- und Einsatzzahlen der Kreisleitstelle: 2017 zählte die Kreisleitstelle noch rund 150.500 Anrufe mit 64.000 Einsätzen. 2022 stieg die Zahl auf 197.500 Anrufe mit 95.500 Einsätzen.
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