Am Sonntagabend bekamen André Gütting, Jan Schneider und Resul Gökdag das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Da störten auch die dicken Augenringe nicht mehr. Der Weihnachtsmarkt war ein voller Erfolg. Besucher und Händeler waren zufrieden. Dass es für Gütting und Gökdag eine Premiere als Cheforganisatoren war, merkten die Besucher nicht. „Es ist wirklich super gelaufen. Ich habe nichts Negatives gehört“, freute sich André Gütting am Sonntagabend. Der Weihnachtsmarkt sei wieder ein gelungenes Fest für alle Generationen gewesen und insbesondere Familien seien auf ihre Kosten gekommen.
„Es war schon ein bisschen leerer als beispielsweise im Jahr nach Corona. Aber da kommen vermutlich viele Faktoren zusammen“, sagte der Organisator. So habe das Fußballspiel BVB gegen Bayern Besucher gekostet. Zudem war am Samstag parallel wieder das Adventsansingen in Wiblingwerde und auf der Burg Altena das Winter Spektakulum. „Natürlich kostet das Besucher und die Menschen können den Euro auch nur einmal ausgeben“, erklärte Gütting. Aber dennoch habe es der Stimmung in Nachrodt nicht geschadet, schließlich sei der Markt mehr als eine adventliche Verkaufsmeile. „Ich habe mich gefreut. Ich habe hier Leute wiedergesehen, die lange nicht gesehen habe. Das ist einfach auch ein schöner Treffpunkt für die Nachrodt-Wiblingwerder“, sagte André Gütting.
Natürlich gebe es auch Dinge, die im kommenden Jahr verbessert werden könnten: „Ich fände es schön, wenn wir mehr Musik auf den unteren Teil des Schulhofs bekämen. Man hat schon gemerkt, dass es die Leute oben zur Musik zog und dann war unten halt nicht mehr so viel los“, sagte Gütting.
Gleichzeitig wollte man im ersten Jahr auch nicht direkt das Rad neu erfinden. Aber er habe schon Ideen, was man noch machen könnte. „Resul hat beispielsweise einen Gospelchor vorgeschlagen oder auch eine lebende Krippe könnten wir uns vorstellen“, berichtete der Cheforganisator. Das seien jedoch erstmal nur Ideen. Ob das überhaupt realisierbar ist, sei noch völlig offen.
Das Schöne an dem kleinen Markt in Nachrodt sei das Engagement der Bürger. „Die meisten arbeiten dieses Wochenende hier komplett ehrenamtlich. Dadurch sind die Preise halt auch noch sehr human“, erklärte André Gütting. Die Nachrodt-Wiblingwerder sorgten für viel Abwechslung. Draußen bewirteten Gisela Gundermann-Grebe und ihr Mann Norbert mit dem Team ihres Cafés die Gäste mit Reibekuchen.
Nebenan hatte die SPD einen Stand aufgebaut. Die Sozialdemokraten versorgten die Gäste mit Crêpes und Tee mit Sliwowitz. Beim Bürgerbusverein gab es Kaffee, Kuchen und Glühwein, die Feuerwehr sorgte für Kaltgetränke, das Gartenhallenbad-Team verkaufte Pommes und Bratwurst, die UWG hatte Leberkäs-Burger und Punsch im Angebot. Die Ditib-Gemeinde servierte türkische Spezialitäten und die Kindergärten backten Waffeln.
Zudem hatten einige heimische Hobbykünsterler ihre Verkaufsstände aufgebaut. Vor allem in der Aula gab es wieder eine große Verkaufsmeile. Von gestrickten Socken über Schmuck, Wachsprodukte, Weihnachtsdeko und Grußkarten bis hin zu Schlüsselanhängern und Perlenkugelschreibern gab es alles, was die Besucherherzen höher schlagen ließ. Auch in Sachen Rahmenprogramm waren viele Nachrodt-Wiblingwerder eingebunden. So sorgten die Schüler der Lenneschule für Stimmung. Die Mitglieder der Samba-AG brachten lautstarke Weihnachtsgrüße mit. Die Musiker des Blasorchesters Altena, das inzwischen in Herlsen beheimatet ist, spielten an beiden Tagen Weihnachtslieder zum Mitsingen und die Band Two Feelings begeisterte am Samstag die Gäste. Die Mitglieder der Lennekirche kümmerten sich um die kleinen Besucher. Auf der Bühne in der Aula konnten Kinder mit Lego- und Duplo-Steinen Krippen bauen. Aykut Aggül zog die jüngsten Besuchern mit Abenteuern der Handpuppen Oskar und Quassel in seinen Bann.
Bürgermeisterin Birgit Tupat eröffnete den Markt am Samstag und nutzte die Gelegenheit, um noch einmal Hans Wehr zu danken, der über Jahre den Markt organsiert hatte. Gleichzeitig lobte sie das neue Team für ihr Engagement und den schönen Markt. Der absolute Held des Wochenendes war jedoch Christian Pohlmann – am Samstag und Sonntag besser bekannt als der Nikolaus. Auf seinem Sessel empfing er die Kinder und nahm sich viel Zeit für persönliche Gespräche. „Hast du schon deinen Wunschzettel geschrieben?“ Mit großen Augen schaute das Mädchen den Nikolaus an und antwortete: „Klar, ich wünsche mir eine echte Taucherausrüstung.“ Andere waren da schon schüchterner und antworteten nur mit Nicken und Kopf schütteln.
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Übrigens: Im Januar wollen sich die Beteiligten noch einmal treffen. „Dann werden wir die Reste vergrillen. Wir wollen Danke sagen. Für viele war es echt viel Arbeit und alle haben sich im Ehrenamt engagiert. Das ist absolut nicht selbstverständlich“, betonte André Gütting. Gemeinsam wolle man dann auch noch einmal mit etwas Abstand gemeinsam überlegen, was im kommenden Jahr verändert werden soll oder ob einfach alles so bleibt wie es ist.