Beim Blick in ihr Mail-Postfach wurde eine Nachrodt-Wiblingwerderin misstrauisch: Mehrere Mails waren als gelesen gekennzeichnet, obwohl sie die Nachrichten noch gar nicht angeschaut hatte. „Eine Nachfrage bei ihrem Mail-Provider bestätigte den Verdacht: Angeblich wurden ihre Mail-Adresse samt Passwort im Internet veröffentlicht. Der Anbieter sperrte ihr Konto“, heißt es in einer Pressemitteilung der Kreispolizeibehörde. Allerdings hatte der Täter die Möglichkeiten bereits genutzt: Er versuchte, sich Zugang zu einem Zahlungsdienst zu verschaffen und bestellte Ware in einem Online-Kaufhaus. §Die Artikel – eine Powerbank und ein Hometrainer – gingen zum Glück an die Adresse der Frau. Das Geld wurde von ihrem Konto abgebucht. Weitere Aktivitäten sind zu befürchten“, erklärte die Polizei. Die Frau erstattete am Samstag Anzeige bei der Polizei.
Die nimmt den Vorfall zum Anlass, noch einmal dringend zu warnen: „Woran es diesem konkreten Fall lag, müssen Ermittlungen zeigen. Allerdings gehen viele Nutzer der Online-Dienste sorglos mit ihren Daten um. Dazu gehören beispielsweise einfache Passwörter wie 1234 oder andere, leicht zu erratende Worte“, mahnen die Beamten. Dem Mail-Fach komme eine Schlüsselfunktion zu. Wer Zugang zu fremden Mailflächern habe, der sehe nicht nur, bei welchen Online-Diensten sein Opfer sonst noch angemeldet ist. Er könne auch Passwörter ändern lassen und sich so Zugang zu allen möglichen Diensten verschaffen, Adressen ändern und Bestellungen veranlassen. „Unter www.mach-dein-passwort-stark.de gibt die Polizei Tipps gegen Cybercrime. Zu den Tipps zählt neben einer ausreichenden Länge mit allen möglichen Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen, dass für verschiedene Dienste verschiedene Passwörter verwendet werden“, betonte die Polizei. Die Verwendung eines Passwort-Managers erleichtere den Überblick. Wo immer möglich, sollten Online-Nutzer eine Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren. Wer bereits gehackt wurde, sollte schnellstmöglich die Passwörter aller Dienste ändern.