Ins Leben gerufen wurde der Kegelclub am 11. Januar 1975. Auf der Jahreshauptversammlung des Löschzuges Stadtmitte wurden Feuerwehrleute gesucht, die an der ersten Kiersper Stadtmeisterschaft im Kegeln die Feuerwehr vertreten. Das Training begann direkt nach der Jahreshauptversammlung, die gegen 23.30 Uhr endete.
Kegeln stand im Jahr 1975 hoch im Kurs, freie Zeiten auf Kegelbahnen waren – gerade mit Hinblick auf die vielen Vereine, die für die Stadtmeisterschaft trainierten – knapp. Lediglich Sonntagnachmittag bekamen die Feuerwehrleute noch Platz auf einer Bahn. Diese familienunfreundlichen Trainingszeiten sorgten, genau wie berufliche Gründe, dafür, dass einige Mitglieder langfristig nicht Teil der Kegelgruppe sein konnten. Der Trainingseinheiten im Hotel Unter den Linden waren jedoch stets gut besucht. Die Vorerfahrungen der Kegler waren gemischt, dabei waren „Spitzenkegler sowie auch blutjunge Anfänger“, wie Stöhr beschreibt. Schnell stand fest: Sobald jemand „alle Neun“ geworfen hat, mussten die anderen jeweils eine Deutsche Mark in ein Sparschwein werfen – mit diesem Geld wurden die regelmäßigen Vatertagstouren der Kegelgruppe finanziert.
Kurz vor dem Anmeldeschluss zur Stadtmeisterschaft wurden die Kiersper Feuerwehrkegler nach ihrem Teamnamen gefragt. Spontan antwortete Klaus Stöhr, ohne sich vorher mit seinen Kegelbrüdern darüber gesprochen zu haben: „Die lustigen Schläuche“ – ein Name, der im ersten Moment zwar für großes Gelächter sorgte, jedoch bis heute beibehalten wurde.
Auch wenn die Stadtmeisterschaften 1975 für die lustigen Schläuche nicht mit einem Preis belohnt wurden, setzte der Erfolg bald darauf ein: 1977 errangen Sie den Stadtmeister-Titel in der B-Runde. Ansonsten waren die lustigen Schläuche vor allem auswärts erfolgreich, zum Beispiel 1985 bei der Kegeltour in Ostheim an der Röhn. Dort holten die Kiersper den ersten Preis und waren auch in den Folgejahren immer wieder erfolgreich.
Intern wurde bei den Kegelbrüdern aus Kierspe vierteljährlich ein Kegelkönig ausgekegelt. In mittlerweile 186 Pokalwettkämpfen hatten 16 verschiedene Kegler diesen Titel inne. Maximal 10 Kegler gehören zur Gruppe – sobald einer die Gruppe verlässt, wird eine Neuaufnahme nur einstimmig vorgenommen. „Dieses Verfahren führte letztendlich dazu, dass bis zum heutigen Tage ein starker Zusammenhalt in unserem Klub zu spüren ist“, erklärte Stöhr. Ein weiterer Punkt für den Zusammenhalt ist die Vergabe der Vorstandsposten: der Kassierer rotiert nach einem Jahr Amtszeit auf die Position des Präsidenten, im Folgejahr ist er verantwortlich für die regelmäßigen Kegeltouren.