Damit auf den Feldern zum Beispiel Getreide, Mais oder Raps wächst, benötigen die Pflanzen etwas Unterstützung. Dünger wie Gülle liefere dabei viele Nährstoffe. Neben Stickstoff und Phosphor enthalte sie auch weitere Nährstoffe wie Kalium und Magnesium. „Das trägt zum Wachstum bei, hält die Pflanzen gesund und sichert die Ernte“, erklärt Dr. Horst Gömann, Leiter des Fachbereichs Landbau bei der Landwirtschaftskammer NRW.
Anwohner in der Nähe von landwirtschaftlichen Flächen müssen bei dem Geruch nicht besorgt sein. „Den für die meisten Menschen unangenehmen Geruch bei der Gülleausbringung verursachen vor allem der Schwefelwasserstoff sowie die leicht flüchtigen organischen Substanzen. Diese Gase sind in den bei der Gülleausbringung entstehenden Mengen nicht gesundheitsgefährdend, da sie sich mit der Luft mischen und sofort stark verdünnt werden“, so der Experte.
Bevor der Dünger auf dem Feld ausgebracht wird, müssen die Landwirte Bodenproben auf ihren Flächen ziehen, um den Nährstoffgehalt im Boden zu messen. Außerdem werde in der Regel auch die Nährstoffmenge in der Gülle oder in den Gärresten genau untersucht. Anhand dieser Ergebnisse sowie des Nährstoffbedarfs der Pflanzen und weiterer Faktoren berechnen sie anschließend, wie viel Dünger sie genau ausbringen dürfen, um die Pflanzen optimal zu versorgen, hießt es weiter.
Bei der Gülledüngung habe sich viel getan, Landwirte verteilten die Gülle nicht mehr hoch und breit in der Luft, sondern nutzten moderne Technik. An den Güllefässern gebe es zum Beispiel Schleppschläuche, die die Gülle direkt an den Pflanzen ablegen oder Schleppschuhe und Grubber, die den Boden anritzen, sodass die Gülle direkt in den Boden hineinlaufen kann. Das habe zwei Vorteile: „Zum einen riecht es deutlich weniger streng nach Gülle, zum anderen gehen weniger Nährstoffe über die Luft verloren“, so Dr. Gömann.
In Nordrhein-Westfalen düngen die Landwirte bis zur Ernte. Um das Grundwasser zu schützen, sei das Düngen anschließend nur in bestimmten Fällen erlaubt, zum Beispiel bei Zwischenfrüchten. Ab Ende September tritt eine Sperrfrist von vier Monaten ein, da die Pflanzen auf dem Acker dann weniger Nährstoffe benötigen.