Rund 15 interessierte Kiersper folgten der Einladung von Stadtplanerin Christine Loth und erarbeiteten in drei Gruppen Vorschläge für ein schöneres Kierspe-Dorf. „Wir können aus diesem und den beiden anderen Werkstattgesprächen viel mitnehmen“ resümierte Loth dankbar die Beteiligung der Bürger.
Nach einer etwa einstündigen gemeinsamen Einarbeitung ging es für etwa 60 Minuten in kleinere Workshop-Gruppen. Anschließend wurden die Ergebnisse in der großen Gruppe vorgestellt.
Die erste Gruppe befasste sich mit den Themen „Verkehr und Mobilität“. Quintessenz: „Man sollte den Autoverkehr möglichst unattraktiv gestalten.“ Dazu eignen sich nach Vorstellung der Kiersper etwa eine vollständige Tempo-30-Zone inklusive der Friedrich-Ebert-Straße und weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen. Zudem müsse der ÖPNV deutlich ausgebaut werden. Soll heißen: die Anzahl der Linien und Taktung muss steigen, Preise müssen gesenkt werden, um den ÖPNV attraktiver als den Privat-Pkw zu machen. Wenn durch diese beiden Maßnahmen der Individualverkehr ausreichend gesenkt wird, können fahrradfreundliche Maßnahmen, wie etwa Radwege, umgesetzt werden.

Die Gruppe „städtebauliche Maßnahmen und Nutzungen“ machte Vorschläge, wie Leerstände neu genutzt und alte Gebäude renoviert werden könnten. So schwebe den Kierspern etwa ein medizinisches Versorgungszentrum sowie seniorengerechte Wohnungen an der Stelle des ehemaligen Schlecker-Gebäudes vor. Südlich der Ecke Friedrich-Ebert-Straße / Schmiedestraße könnte ein Gastro-Dreieck mit Eisdiele und Restaurants entstehen.
Die letzte Gruppe befasste sich mit der Aufwertung von kleinen Plätzen und Freiräumen, die attraktiver gestaltet werden sollten: etwa durch mehr Begrünung oder durch die Möglichkeit, ortsnahen Gastronomen eine lukrative Außengastronomie anzubieten.

Die gesammelten Themen nahm Stadtplanerin Christine Loth mit in ihr Siegener Büro, um dort die finale Planung auszuarbeiten. Dennoch grenzte sie ein: „Wenn dieses Dorfentwicklungskonzept jetzt zu Ende geschrieben ist, dann sind die Maßnahmen ja nicht in Stein gemeißelt“, denn die Zustimmungen zu diesem Konzept seitens der Politik und der Grundstückseigentümer stehen noch aus.
Das fertige Konzept möchte Loth am 25. April vorstellen. Hier sind dann alle interessierten Kiersper erneut eingeladen. Wegen des höheren Platzbedarfs wird diese Veranstaltung voraussichtlich in der Margarethenkirche stattfinden.