Thomas Hartung (Vorsitzender CDU-Ortsunion): „Wir sind sehr froh über den Wahlerfolg von Florian Müller und gratulieren ihm herzlich. Das hat er sich nicht zuletzt auch durch seinen unermüdlichen Einsatz vor Ort in den letzten Jahren verdient. Als CDU im Bund wollen wir den Politikwechsel mit Friedrich Merz als Kanzler. Daran hängen viele Forderungen und Hoffnungen: Für die vielen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, die im Märkische Kreis als Industrieregion tätig sind, hoffen wir, dass Energiepreise bezahlbar und die Voraussetzungen für ein Ende der Rezession geschaffen werden. Im Bereich der illegalen Migration muss es Flüchtlingsvereinbarungen mit anderen Ländern und auch Rückführungen geben. Es müssen wirklich mal bürokratische Hürden für die Wirtschaft und die Menschen abgebaut werden. Die Abstimmung über die Agrarpolitik mit der EU muss dringend besser werden. Bildung einer starken europäischen Allianz, damit wir nicht zwischen drei Weltmächten zerquetscht werden. Wir hoffen auf einen schnellen, aber auch guten Koalitionsvertrag mit der SPD, damit die Regierung schnell ans Handeln kommt. Die Wahl hat gezeigt, dass wir die einzige Volkspartei sind. Die Prozentzahlen der AfD sind erschreckend. Wir als CDU sind aber jetzt auch gefordert und müssen liefern, damit die AfD nicht von einem Wahlerfolg zum anderen kommt.“
Patrick Butschkau (Vorsitzender SPD-Ortsverein): „Das Wahlergebnis der SPD in Herscheid ist enttäuschend. Auch wenn wir leicht über dem Bundesdurchschnitt liegen, haben viele Menschen das Vertrauen in die SPD verloren. Stattdessen haben die extremen Parteien Zulauf bekommen. Ein Lichtblick ist aus meiner Sicht die hohe Wahlbeteiligung, die zeigt, dass die Themen in diesem Land den Menschen nicht egal sind. Für die anstehende Kommunalwahl gilt es nun, die Bürgerinnen und Bürger wieder für die SPD in Herscheid zu gewinnen.“
Dietrich Herfel (Ratsfraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen): „Die Umfragen vor der Bundestagswahl sahen ja bereits eindeutig, wo die Reise in Deutschland hingeht: ganz klar nach rechts. Leider wurden die Wochen oder auch Monate vor der Wahl unnötig dominant vom Migrationsproblem überlagert. Von Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit keine Spur. Sogar der Krieg in der Ukraine rückte in den Hintergrund. Das war natürlich fatal für SPD und Grüne. AfD und auch die CDU nutzten die Asyl-Debatte mit überzogenen Forderungen und Versprechen. Wichtig ist jetzt einfach nur noch, dass wir schnell eine funktionierende Regierung hinkriegen. Wenn die voraussichtliche schwarz/rote Regierung es in den nächsten vier Jahren nicht schafft, die Probleme in Deutschland zu lösen, verlieren wir alles, was in Jahrzehnten aufgebaut wurde: Frieden, Freiheit und Wohlstand. Auf lokaler Ebene ist die Enttäuschung noch größer. Scheinbar erreichen wir auf dem Land die Wähler immer weniger. Sind die Bürger in den Dörfern wirklich so voller Protest? Ich verstehe das nicht wirklich. In Herscheid haben wir in der letzten Zeit so viel getan in Richtung Infrastruktur, Bildung und Freizeitmöglichkeiten. Die Lebensqualität hier ist doch gut und die Menschen profitieren von einem überdurchschnittlichen Einkommen. Die Situation lässt mich ratlos zurück.“
Alexander Zuchowski (Ratsfraktionsvorsitzender FDP) und Matthias Schmidt (Vorsitzender FDP-Ortsverband): „Aus Sicht der FDP Herscheid gehört die FDP natürlich am stärksten zu den Verlierern der Parteien aus der Mitte. Sicherlich sind bundespolitisch Fehler begangen worden, der Bruch der Ampel kam aus Herscheider Sicht vielleicht zu spät, aber war die richtige Entscheidung. Hierfür hat die FDP mit dem Ausscheiden aus dem Parlament einen hohen Preis bezahlt. Eine Neuaufstellung der Partei ohne Christian Lindner und weitere Mitglieder der alten Ampelregierung ist folgerichtig der beschwerliche, aber richtige Weg. Gerade in Zeiten mit gestärkten Rändern, zum Teil im extremen Bereich, bedarf es einer liberalen Stimme im Bundestag. Diese wird nun für mindestens vier Jahre an dieser Stelle schweigen. Die FDP Herscheid wird weiter den Fokus auf die Arbeit vor Ort und für das Wohl der Menschen und Kommune setzen. Erschreckend sind die hohen Zustimmungswerte für die AfD. In Herscheid liegt die FDP in vielen Stimmbezirken deutlich über dem Bundestrend, fährt im Märkischen Kreis das drittstärkste Ergebnis ein, welches in Summe aber natürlich nicht zufriedenstellend ist. Insbesondere die schwachen Werte in Reblin/Holte, Hüinghausen/Elsen und im Müggenbruch sind enttäuschend.“