Die Verwaltung schlägt den Mitgliedern des Kulturausschusses (21. Februar) sowie in der Sitzungsfolge denen im Kreisausschuss (7. März) und im Kreistag (14. März) eine „Anpassung der Gebühren im Archiv und Museen“ vor.
Verzicht auf Eintrittsgelder vom Tisch
Manch ein Kulturpolitiker oder eine Kulturpolitikerin wundert sich über die neuen Pläne: Denn im August 2023 hatte die Kreisverwaltung ihnen noch empfohlen, bei allen Museen des Kreises (Burg Altena, Luisenhütte Balve-Wocklum und Deutsches Drahtmuseum) auf Eintrittsgelder komplett zu verzichten. Gut 130.000 Euro standen seinerzeit als Einnahme-Position im Kreishaushalt.
Als Begründung führte die Verwaltung damals die „unsichere weltpolitische Lage, hohe Energiekosten und die starke Inflation an, die jeden Einzelnen belasten.“ Hinzu kämen der Fachkräftemangel, die Sperrung der A45, instabile Bahnverbindungen und Teilsperrungen, Nachwirkungen der Pandemie und der Hochwasserkatastrophe sowie die Borkenkäferkalamität an. Der Vorschlag fand keine Mehrheit in der Kreispolitik
Komplette Kehrtwende
Jetzt also die komplette Kehrtwende. Für das Kreisarchiv und die Landeskundliche Bibliothek wird als Begründung für die neue Gebührenordnung in der Sitzungsvorlage ausgeführt: „Die letzte Anpassung der Gebührenordnung für Dienstleistungen des Kreisarchivs erfolgte im Jahr 2010. Ausgehend von einer durchschnittlichen Preissteigerungsrate in den Jahren 2010 bis 2023 in Höhe von circa 26,4 Prozent müssen die Gebühren entsprechend angepasst werden. Eine pauschale Anhebung soll jedoch nicht erfolgen, damit Einzelposten im Vergleich mit anderen NRW-Archiven nicht zu stark abweichen.“

Das bedeutet für das Kreisarchiv für die Erteilung von Auskünften:
aktuell: 15 Euro /30 Minuten
Anpassung nach Inflationsrate: 18,96 Euro
geplant 2024: 25 Euro/ 30 Minuten.
Gebühren für Nutzungs-/Veröffentlichungsrechte:
Kreisarchiv MK aktuell: 25 Euro / Stück, ab fünf Stück: 15 Euro
Anpassung Inflationsrate: 31,60 €
geplant 2024: 32 Euro /Stück
Museen des Märkischen Kreises
Für die Museen des Märkischen Kreises schlägt die Kreisverwaltung eine durchschnittliche Anhebung der Eintrittsentgelte in Höhe von 16,9 Prozent vor. Die letzte Anpassung der Gebührenordnung für den Eintritt in die Museen in Altena (Museen Burg Altena und Deutsches Drahtmuseum) habe der Kulturausschuss in seiner Sitzung vom 26. Mai 2015 und hinsichtlich der Anpassung der Eintrittsentgelte der Luisenhütte in seiner Sitzung vom 16. Februar 2010 zugestimmt, soweit die Veraltungsvorlage.
28,6 Prozent mehr an der Luisenhütte
Für den Eintritt in die Luisenhütte empfiehlt die Kreisverwaltung eine Anhebung des Eintritts, der als generelle Kombikarte auch die an die Stadt Balve abzuführenden Eintrittsentgelte in das benachbarte Museum für Vor- und Frühgeschichte der Stadt Balve beinhaltet, um durchschnittlich 28,6 Prozent.

Alle Eintrittskarten kosten mehr
Bei alternativen Preissteigerungen, die sich bei den Museen in Altena an rund zehn Prozent oder an 30 Prozent orientieren könnten, würde z.B. der Preis für die Erwachsenenkarte von 6 auf 6,50 bzw. auf 8 Euro angehoben und der der Familienkarte von 12 auf 13 oder 16 Euro. Orientiert an zehn bzw. 40 Prozent Steigerung könnten die Preise für die Erwachsenenkarte der Luisenhütte von 4 auf 4,50 oder 6 Euro steigen und für die Familienkarte von 8 auf 9 bzw. 12 Euro. Nachvollziehbarer erscheine aber die Orientierung an der Entwicklung des Preisindexes.