In dem neuen überparteilichen Bündnis sind neben dem Caritasverband Altena-Lüdenscheid weitere Wohlfahrtsorganisationen sowie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) vertreten.
„Wir wollen zeigen, wo wir stehen“, sagte Stefan Hesse am Freitag. Die Großkundgebung auf dem Rathausplatz gegen rechts am 3. Februar sei ein starkes Zeichen gewesen. „Der Kampf um den Erhalt der Demokratie ist aber kein Sprint. Wir wollen auf die lange Strecke gehen.“ Um den Erhalt einer vielfältigen Gesellschaft zu sichern, sei das Lüdenscheider Bündnis für Demokratie als langfristiges Projekt angelegt.
Starten will der neue Zusammenschluss mit einer Social-Media-Kampagne. Testimonials sollen herausstellen, warum die Demokratie erhaltenswert ist und wo ihre Stärken liegen. Fünf Postenkartenmotive mit aufrüttelnden Zitaten werden in Kürze über verschiedene Kanäle verteilt. „Menschenrechte gelten auch für Dich. Pass auf sie auf!“ heißt es beispielsweise darauf.
„Wir wollen nicht nur ein ‘Dagegen‘, sondern vor allem ein ‘Dafür‘“, stellte Thomas Cordt, Wohnverbundsleiter des Ev. Johanneswerkes klar. Er sieht an vielen Stellen Gefahren für die Demokratie aufkeimen. „Die Themen Inklusion, Migration und Menschenwürde sind von extremen Rechten ja bereits adressiert“, sagt er am Freitag.
„Wir wollen Menschen auf dem Arbeitsmarkt zusammenbringen. Das ist das Gegenteil vom dem, was Rechtsradikale wollen“, erklärte Clemens Bien zu „Ausländer raus“-Parolen, die neuerdings auch auf feuchtfröhlichen Partys gegrölt werden. „Wir wollen klar machen, dass der Arbeitskollege oder die Nachbarin mit Migrationshintergrund von solchen antidemokratischen Tendenzen betroffen sein kann“, erklärte er.
Thomas Cordt betonte, alle beteiligten Organisationen seien sozusagen „vom Amts wegen sensibel“ und fühlten sich deshalb aufgerufen, für eine bunte Gesellschaft einzustehen.
Das Bündnis will mit allen Aktionen beweisen, dass aktive Demokraten keine gesellschaftliche Randerscheinung sind. Stefan Hesse kündigte an, dass dafür auch neue Veranstaltungsformate infrage kommen. „Es muss nicht immer die klassische Podiumsdiskussion sein.“
Überparteilichen Charakter wahren
Aktuell möchte sich der Zusammenschluss auf die bereits aktiven Mitglieder beschränken. So sei das Bündnis entscheidungsfähiger, erklärte Stefan Hesse. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass in Zukunft weitere Teilnehmer hinzustoßen könnten. Allerdings werde das Bündnis für Demokratie darauf achten, dass die Neutralität und der überparteiliche Charakter gewahrt bleibe. „Wir wollen aber auch zeigen, dass es wählbare Parteien gibt“, kündigte der Caritasdirektor an.
Sie machen mit
Beim Treffen am Freitag waren folgende Teilnehmerinnen und Teilnehmer vertreten: Thomas Wewers und Lea Schnalke (Integrative Kulturwerkstatt „Alte Schule“), Thomas Cordt (Wohnverbund Ev. Johanneswerk), Susanne Jakoby (Bereichsleiterin Bildung, Beruf, Integration beim Unterbezirk der Arbeiterwohlfahrt, Unterbezirk Haagen-Märkischer Kreis), Stefan Hesse und Jan Röhrbein (Caritasverband Altena-Lüdenscheid), Jörg Bachmann (Lebenshilfe Märkischer Kreis), Ioannis Mavroidopoulos und Evangelia Kasdanastassi (Diakonisches Werk Lüdenscheid-Plettenberg) sowie Clemens Bien und Bernd Benscheidt (Deutscher Gewerkschaftsbund). Außerdem gehören dem Bündnis das Deutsche Rote Kreuz und der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband an.