„Wie gut sind wir eigentlich wirklich?“, fragte Dr. Sabine Wallmann (UWG). Ihr sei das Zahlenwerk von Büchereileiterin Anja Neumaier zu linear. Die präsentierte dem Ausschuss für Bildung und Jugend am Mittwoch, 17. April, die Statistik zu Besucherzahlen, Ausleihen & Co.. Um das einordnen zu können, müsse sich Halver mit anderen Büchereien vergleichen, forderte Wallmann. Bundesweit, aber auch im Ausland.
„Wo wollen wir in Zukunft sein?“
Zwar habe Neumaier einen Blumenstrauß an Aktivitäten präsentiert. Doch müsse auch zwischen Quantität und Qualität unterschieden werden. Wie sieht die Bibliothek der Zukunft aus? Dass das in Halver nicht in der Perfektion wie in Köln darstellbar ist, sei klar.
Aber es sei sinnvoll, Strategien und Ziele zu formulieren. „Wo wollen wir in Zukunft sein? Was wollen wir machen? Sie haben viel gemacht und ich habe für die begrenzte Manpower Verständnis. Ich würde mir aber noch ein bisschen mehr wünschen“, so Wallmann. Denn Studien aus Nordeuropa bewiesen es; „Kinder brauchen Bücher“.
Halvers Büchereileiterin stellte klar, dass das Team im Rahmen seiner Möglichkeiten gemacht hätte, was machbar sei. „Dann brauchen wir aber mehr Personal. Mit 1,25 Stellen lässt nicht so viel reißen“, machte Neumaier deutlich. Kai Hellmann, stellvertretender Fachbereichsleiter Bürgerdienste, sicherte zu, die von Wallmann geforderten Vergleichszahlen zu besorgen.
„Ich würde mich freuen, wenn sich der Rat für den Aufzug ausspricht“
Fachbereichsleiter Thomas Gehring gab den Impuls, auch die Nutzer zu fragen, was sie sich wünschen. Die Politik sei gut beraten, die Bevölkerung mitzunehmen. Und er formulierte noch einen Wunsch: „Ich würde mich freuen, wenn der Rat sich doch noch für einen Aufzug in der Bücherei ausspricht. Leider wurde das Thema Barrierefreiheit wieder rausgenommen.“
Dessen Notwendigkeit zweifelte Ralf Jürgensmeyer (SPD) an. Die Bücherei gebe es schon sehr lange und es habe bis jetzt auch ohne gut gekappt. Er wollte wissen, was dafür spricht. „Ja, es hat geklappt. Aber nicht gut . Ältere Leser – und das sind aktuell immerhin 161 – schaffen es kaum oder gar nicht die Treppe hoch. Wir suchen dann für sie die Bücher raus. Aber die Menschen wollen selber stöbern“, schilderte Anja Neumaier. Erst neulich sei ein Kind im Rollstuhl zu Besuch gewesen. Aus ihrer Sicht mache ein Aufzug Sinn.
Zahlen, Daten und Fakten:
- Die Stadtbücherei hatte an 201 Tagen mit 1002,5 Jahresöffnungsstunden geöffnet.
- Sie verzeichnete 38.150 Ausleihen, was eine Ausleihsteigerung von 9,7 Prozent bedeutet.
- 31.896 physische Ausleihen, 6254 Online-Ausleihen und 53 Ausleihen aus der Bibliothek der Dinge
- 1328 aktive Nutzer – den größten Anteil machen Kinder- und Jugendliche aus (934 Nutzer mit gültigem Ausweis).
- Es wurden 7729 Besuche gezählt, 2000 mehr als im Vorjahr.
- 2023 gab es 196 Neuanmeldungen, 56 mehr als im Vorjahr.
- Der ausleihstärkste Wochentag war der Mittwoch (9750 Ausleihen), ausleihstärkster Monat der September (3435 Ausleihen).
Der vollständige Jahresbericht von Anja Neumaier ist hier nachzulesen.