Ungewöhnlich schon der Start. Mit „Sugar Mama“ zogen sie aus ihrem Künstler-Kämmerlein durch den Saal auf die Bühne. Unplugged. Ein Song aus „einer Zeit, in der es noch keine Verstärker“ gab, erklärt Abi Wallenstein schmunzelnd. Weiter geht es mit Freddie Kings „Same Old Blues“ und Wallensteins Erklärung zu den Wurzeln dieser Musik: Gesänge auf den Plantagen in den Südstaaten der USA, die den Sklaven Kraft und Energie bringen sollten. Kramer (Mundharmonika) und Wallenstein (Gitarre) versuchen, das zu wiederholen.
Sie geben den Text vor, sind die Vorarbeiter, das Publikum, die Sklaven, müssen den Refrain „Hej, hej…“ wiederholen. „Kriegt ihr das hin?“. Sie kriegen das hin. Schon nach dem dritten Song hatten die beiden das Publikum im Griff, das begeistert mitging. Erst recht beim Wechsel vom Country-Blues zum Boogie nach New Orleans. Da sangen und klatschten alle mit, ein paar tanzten dazu.
Fotogalerie:


Foto: Rüdiger Kahlke

Foto: Rüdiger Kahlke
Was sie wann spielen, entscheidet sich meist erst auf der Bühne, verrät Chris Kramer im Gespräch mit Lokaldirekt. Das Programm ist ein Mix aus Cover-Stücken und eigenen Songs. Kramer attestiert seinem Partner, Abi spüre sehr genau, was geht, könne die Stimmung feinfühlig aufnehmen. „Mehr lebendig geht nicht“, meint Kramer. Seit vier Jahren spielen die beiden zusammen, immer mal wieder. Ein kongeniales Duo, sympathisch, nahbar, spielfreudig. Ehrliche Musik, handgemacht, ohne technischen Schnickschnack. Eine gute Wahl für einen Gute-Laune-Abend.
Für Kramer war es nach dem Konzert mit Dave Goodman im April vorigen Jahres der zweite Auftritt in Rönsahl. Es dürfte nicht der letzte gewesen sein. Ein paar Projekte hat er noch in petto. Das weiß auch KUK-Vorsitzender Rolf Muck, der Kramer auf dessen Kleinkunstbühne in Schwerte gesehen und dann ins Volmetal geholt hatte.
Für die beiden Musiker gab es viel Beifall. „Ein aufmerksames Publikum“, freute sich Kramer über die Resonanz, der auch die Location lobte und das liebenswerte KUK-Team „mit einem Herz für Kleinkunst.“ – Das sieht ganz nach einem Wiedersehen/-hören aus. Dafür sprechen auch die zwei Zugaben.