Konzerte in Wiblingwerde sind traditionell gut besucht. Auch Vivendi sang in der Wiblingwerder Dorfkirche schon vor vollem Haus. Doch nicht so am Sonntagabend. Gut 40 Besucher saßen in den Reihen – die meisten davon waren offenbar Familie und Freunde der Musiker. Viele Plätze blieben leer. Es gab offenbar zu wenig Werbung. Die meisten hatten eher zufällig von dem Angebot erfahren. Schade, denn was die Musiker boten, war ein echter Ohrenschmaus.
Zusammengefunden haben die Musiker über das Lied „The Rose“ von Ola Gjeilo. „Wir haben das Stück gehört und wollten es unbedingt machen. Damit es richtig wirkt, braucht man aber Streicher“, erklärte Petra Kurzawski, die durch das Programm führte. Das gemeinsame Stück war eines der Höhepunkte in dem Benefizkonzert. Der musikalische Abend bot einen bunten Mix. Moderne Kirchenmusik traf auf Werke von Mozart und Pachelbel. Aber auch ein Stück der deutschen Band Santiano schaffte es ins Programm.
Der Titel des Konzerts „Musik verbindet“ war Programm. „Musik ist wie eine Brücke, die Menschen zusammenführt“, sagte Petra Kurzawski. Die allgemeine Lage in der Welt sei nicht einfacher geworden und mache das Leben an vielen Stellen nicht leicht. Die Menschen seien vorsichtiger geworden. Die Musik sei da umso wichtiger, denn sie schaffe eine kleine, harmonische und vertrauensvolle Welt. Und genau in diese wollten die Musiker die Konzertbesucher entführen, damit sie anschließend mit neuem Mut und neuer Kraft ins Leben gehen.
Immer wieder ermunterte Petra Kurzawski die Zuhörer dazu, das Konzert bewusst und mit allen Sinnen zu erleben. Mit ihren kurzen Einführungen machte sie es den Besuchern möglich, noch tiefer in die Stücke einzutauchen. Beim Stück „Immer begleiten“ appellierte sie an die Gäste, an ihre Herzensmenschen zu denken: „Und wenn ihr Herzensmensch gerade neben Ihnen sitzt, nehmen Sie ihn an die Hand und schenken Sie ihm ein Lächeln.“
Neben Vivendi brillierte auch das Kammerorchester Volmetal. Mit der Festmusik von Georg Friedrich Händel hatten sie eine klassische Festmusik für damals höfische und staatliche Zwecke vorbereitet. Einer der Höhepunkte war der Kanon in D von Pachelbel. „Noch heute wird dieser gerne auf Hochzeiten gespielt. Es zeigt, dass Musik verbindet – auch über die Zeiten hinweg“, sagte Petra Kurzawski.
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Nach der Pause ging es nach zwei klassischen Stücken des Ensembles zurück in die Gegenwart. Das Kammerorchester hatte dabei Unterstützung von Dirk Gerlach. Gemeinsam präsentierten sie „Seine Heimat war die See“ der deutschen Band Santiano.
Kirchenmusiker Ben Köster brillierte nicht nur als Begleitung am Klavier, sondern auch mit zwei Stücken an der Orgel. „Wenn Sie in diesem Stück meinen, Kanonenschüsse zu hören, dann ist das durchaus so gewollt“, erzählte Petra Kurzawski im Vorfeld.
Ungewöhnlich war die Vivendi-Interpretierung von zwei klassischen Stücken. Nur mit „Dubudubudubudu“ präsentierten sie „Air“, im Original eigentlich von Johann Sebastian Bach, a capella nach einem moderneren Satz von Amaia Olea, der die große Spannung und Tragkraft des Stücks noch deutlich hervorhob. Vivendi zeigte, wie sieben Stimmen mit je zwei Silben mühelos ein ganzes Orchester ersetzen können.
Zum Abschluss sangen alle Gäste mit den Musikern den Irischen Segen. Und dann hieß es, ran ans Portemonaie. Denn schließlich handelte es sich um ein Benefizkonzert. Die Spenden aus Wiblingwerde gingen komplett an die Tafel im Stellwerk Altena. 530 Euro kamen zusammen – 100 Euro davon stammten von der Frauenhilfe Wiblingwerde, die bereits im Vorfeld des Konzerts gesammelt hatten. In Kierspe wurden 784 Euro gesammelt. Dieses Geld geht Hand in Hand, das soziale Bürgerzentrum in Kierspe.










