Der Bauhof wird zweifellos auch in diesem Jahr eines der polarisierendsten Themen in der Halveraner Politik sein. Weiterhin steht die Frage im Raum, ob und vor allem wo ein Baubetriebshof neu gebaut wird und für wie viel Geld. Vorhaben, wie ein kostspieliger Neubau im noch zu erschließenden Gewerbegebiet Leifersberge, stießen bislang nicht auf einhellige Zustimmung. Nun wagt die FDP-Fraktion einen weiteren Vorstoß. In einem Antrag bringt sie für einen Neubau das Grundstück am Herpiner Weg unterhalb des neuen Lidl-Marktes ins Spiel.
Hintergrund des FDP-Antrages ist aber vor allem generell die Beschleunigung des Projekts „Baubetriebshof-Neubau“. Den Liberalen geht’s, wie vielen anderen Politikern auch, zu langsam voran. Vor allem, was die Inaugenscheinnahme möglicher Alternativen zum 10-Millionen-Standort Leifersberge angeht. Sie fordert die Verwaltung daher auf, auf einem bestehenden Gelände unter Einbeziehung weiterer Flächen im Stadtgebiet einen Neubau zu prüfen. Neben dem 7500 Quadratmeter großen Grundstück am Herpiner Weg sollen weitere Flächen im Stadtgebiet auf Tauglichkeit ins Visier genommen werden.
„Bei allen genannten und zukünftig identifizierten Flächen sind eine fundierte Kostenbewertung sowie Machbarkeitsprüfung vorzunehmen. Um den Stadtverordneten die Möglichkeit einer objektiven Bewertung zu eröffnen, ist ein Kriterienkatalog für geeignete Grundstücke zu erstellen. Auch das Grundstück am neuen Gewerbegebiet Leifersberge ist mit dem Kriterienkatalog abzugleichen“, heißt es in dem Antrag.
Nicht nur aufgrund der im Raum stehenden, horrenden Summe in Höhe von rund zehn Millionen Euro für einen Neubau in Leifersberge nimmt die FDP Abstand von dem Standort. Auch der Zeitpunkt der Fertigstellung und somit möglichen Nutzung ist für die Liberalen zu fern. Derzeit geht die Verwaltung davon aus, dass die Erschließung des Gewerbegebiets 2026 beginnen könnte. „Aufgrund der durch die Verwaltung und insbesondere durch den Leiter des Bauhofs beschriebenen Defizite am bestehenden Baubetriebshof, haben alle Fraktionen im Rat der Stadt Halver erklärt, dass sie sich dafür stark machen, die vorhandenen Zustände schnellstmöglich zu beenden und den Betrieb in einem neuen Gebäude unterzubringen“, begründet Fraktionsvorsitzender Sascha Gerhardt in dem Antrag.
Darüber hinaus wirft die FDP der Verwaltung vor, sie habe „wiederkehrend, insbesondere mit dem Hinweis, dass man sich nun auf den Standort „Leifersberge“ festgelegt habe und dass eine erneute Diskussion um den Standort die Beschäftigten des Bauhofs verunsichern würden“, Prüfungen alternativer Standorte zurückgewiesen. Gerhardt: „Die FDP-Fraktion vertritt die Auffassung, dass die Zurückweisungen der Forderungen nach alternativen Standorten auf keinerlei solider Basis und nicht ausreichend
begründet erfolgten.“