„Die Woche der Ausbildung ist ein Termin, der bei der Agentur für Arbeit schon seit Jahren gesetzt ist. Dieses Jahr wollen wir das noch einmal ein wenig anders durchziehen“, erklärte Carsten Platz zu Beginn der Veranstaltung. Der Zustrom an Jugendlichen im Laufe des Tages gibt dem Team recht.
Weit mehr als 100 junge Menschen kamen am Mittwoch, 26. März, ins „Gamer“ an der Noltestraße. Sie alle hatten die Möglichkeit, mit insgesamt 15 verschiedenen Firmen aus der Region ins Gespräch zu kommen. Organisiert wurde der Termin zur Woche der Ausbildung unter anderem von Roman Fröhlich, Teamleiter des Arbeitgeber-Services bei der Agentur für Arbeit. „Es geht darum, in lockerer Atmosphäre niederschwellig in Kontakt zu kommen – der Mensch soll im Vordergrund stehen“, erklärte er. Dies stehe im Gegensatz zur bisherigen Herangehensweise an die Woche der Ausbildung, bei der üblicherweise in jeder Kommune Pressegespräche mit dem örtlichen Bürgermeister und einem großen Unternehmen stattfanden, berichtete Fröhlich weiter.
Sandra Pawlas, Leiterin der Agentur für Arbeit im Märkischen Kreis, machte jedoch klar, dass es einen Wandel von der Suche nach Ausbildungsangeboten hin zur Suche nach Bewerberinnen und Bewerbern für offene Stellen gibt. Aus diesem Grund hatte sich die Arbeitsagentur das neue Format einfallen lassen, das zahlreiche Jugendliche anlockte. „Wir wollen uns der Zielgruppe, der jüngeren Generation, auf eine andere Art und Weise nähern“, erklärte sie.
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In entspannter Umgebung konnten die Jugendlichen bei verschiedenen im „Gamer“ angebotenen Spielen wie einem Basketballwettkampf, einem Quizprogramm oder einem Spinning-Liederraten mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt treten. Die Unternehmen hatten ihre Angebote in verschiedene Farbkategorien eingeteilt, sodass direkt erkennbar war, auf welchen Bereich sich das jeweilige Angebot bezog: Ein blauer Punkt stand für Lager und Logistik, Gelb für die Metall- und Elektroindustrie, Grün für kaufmännische Ausbildungen, Orange für Gesundheit und Soziales und ein roter Punkt für sonstige Angebote.
Im Laufe des Tages wechselten die Unternehmen die Spiele an ihren Ständen. So sollte verhindert werden, dass Jugendliche aufgrund eines Spiels, das ihnen nicht zusagt, den Kontakt zum Unternehmen meiden. Zusätzlich boten viele Unternehmen in den Sitzecken oder Nebenräumen weitere Gesprächsmöglichkeiten an – dort konnte man in Ruhe über Anforderungen sprechen oder sogar direkt Termine für ein Praktikum vereinbaren.
Die teilnehmenden Unternehmen zeigten sich überzeugt vom neuen Veranstaltungsformat und freuten sich über die positive Resonanz – das war der einhellige Tenor unter den vertretenen Mitarbeitenden. Ein großer Pluspunkt, so erklärte Chiara Vogel, Ausbildungsleiterin bei ERCO, sei der einfache Zugang zu Gesprächen mit Auszubildenden: „Das macht das Ganze etwas lockerer“, sagte sie. Besonders hilfreich sei es, dass die Jugendlichen beim Spielen schnell mit den meist nur wenige Jahre älteren Azubis ins Gespräch kommen konnten.

Auch Landrat Marco Voge zeigte sich beim Besuch der Veranstaltung im Rahmen eines Pressegesprächs überzeugt vom Konzept und den regionalen Angeboten: „Wir tun alles dafür, dass wir den Unternehmen hier eine Perspektive geben – aber es geht auch immer um die Menschen in der Region, ihnen hier eine Perspektive zu bieten“, erklärte er. Dem stimmte auch Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer zu, der die aktuelle schwierige Lage der südwestfälischen Industrie ansprach, aber zugleich das Veranstaltungsformat lobte: „Das ist eine Ebene, ein Ansatz, der gut funktionieren wird, da bin ich mir sicher“, sagte er mit Blick auf die spielerischen Elemente.
Im Anschluss an das Pressegespräch machten sich Voge, Wagemeyer und Pawlas ein eigenes Bild von der Veranstaltung, sprachen mit Jugendlichen und Ausbildungsbetrieben – und ließen es sich nicht nehmen, selbst das ein oder andere Spiel auszuprobieren. Unter Anfeuerungsrufen unter anderem von „Gamer“-Geschäftsführer Christoph Spelten traten sie im actionreichen „Air“ gegeneinander an – einer Basketballvariante mit leuchtenden Körben, die abwechselnd getroffen werden müssen. Hier gewann Voge denkbar knapp mit 48:46 gegen Sebastian Wagemeyer.
Aus den Reihen der Arbeitgeber waren folgende Unternehmen vertreten:
ELAFLEX HIBY GmbH & Co.KG
Busch-Jaeger Elektro GmbH
Platestahl Umformtechnik GmbH
KOSTAL Connectors GmbH
Kampwerk Umformtechnik GmbH
Erco GmbH
Phoenix Feinbau GmbH & Co. KG
Consul Werkstattausrüstung GmbH
Schnöring GmbH
Familienbad Nattenberg
Seyffarth Bad & Heizung GmbH & Co. KG
AWO Bezirk Westliches Westfalen e.V. Seniorenzentrum
GOTZEINA DREHTECHNIK GmbH
ZAG Zeitarbeits-Gesellschaft GmbH
Westf. Stahlg F.W. Krummenerl GmbH & Co KG
IFU GmbH