Angst gibt es nach dem jüngsten, offenbar islamistisch motiviertem Attentat in München, vor weiteren Aktionen einzelner. „Es gibt aber auch Angst von Kindern zur Schule zu gehen wegen der AfD“, weiß die Bundestagskandidatin für den südlichen Märkischen Kreis und den Kreis Olpe aus vielen Gesprächen. Migrationspolitik war dann auch das beherrschende Thema bei der Gesprächsrunde am Siepener Weg.
Aus Kreisen der rund 30 Teilnehmer wurde Sorge geäußert, dass auch Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft gezwungen sein könnten, Deutschland zu verlassen. Gefragt wurde nach den politischen Motiven der AfD, die Remigration befürworte. Die Befürchtung war, so Baradari, dass Menschen, die „teilweise seit Jahrzehnten ohne Probleme hier leben, zu Sündenböcken gemacht werden.“
Appell: „Jede Stimme ist wichtig“
Daneben spielte die Frage eine Rolle, warum es so lange dauere, bis über eine Einbürgerung entschieden werde. Die SPD-Abgeordnete hatte dazu die Landräte in den beiden Kreisen angeschrieben. Diese verweisen auf personelle Engpässe, so Baradari. Daneben spielten die Überprüfung sicherheitspolitischer Aspekte, Sprachhindernisse, aber auch fehlende oder unvollständige Dokumente eine Rolle.
Ihren Zuhörern legte sie nahe, soweit möglich, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. „Jede Stimme ist wichtig“, sagte sie. Zudem appellierte sie „demokratische Parteien zu wählen.“ Ihr Eindruck nach etlichen Veranstaltungen in der vergangenen Woche sei, dass der Entschließungsantrag der CDU mit den Stimmen der AfD „an der Migrations-Community nicht vorbeigegangen ist“.
„Es war gut, dass sie da war“, bilanzierte Ömer Ikinci nach dem Treffen. Er hatte Baradari eingeladen, „um zur Wahl zu motivieren und alle demokratischen Kräfte zu mobilisieren“, bedauert aber auch, dass etliche, die zum Freitagsgebet zur Moschee gekommen waren, offenbar kein Interesse hatten, sich zu informieren.