Abgezeichnet hätten sich die Mehrkosten schon im Vorfeld. Das erklärte Fachbereichsleiter Oliver Emmerichs zu Beginn der Diskussion im Rahmen der Sitzung des Hauptausschusses am Montag, 18. September. So habe das Ergebnis der Ausschreibung bereits um rund 29.000 Euro über dem geplanten Ansatz gelegen.
Um eine Ausschreibung dennoch zu ermöglichen und das Projekt nicht weiter zu verzögern, wurden seitens des Planungsbüros – in Abstimmung mit der Verwaltung – entsprechende Kürzungen durchgeführt. So entfallen einige der ursprünglich geplanten Spielelemente wie das Skandinavienhaus und die Lümmelplateaus.
Trotzdem liegt – auch nach Berücksichtigung der vorab vorgenommenen Kürzungen – das Angebot der mindestbietenden Firma noch immer mit einem Angebotspreis von rund 455.000 Euro knapp 85.000 Euro über dem kalkulierten Haushaltsansatz: Der lag inklusive Planungs- und Gutachtungskosten bei 420.000 Euro. Somit kann das Projekt nun nur noch entweder neu ausgeschrieben werden – oder die unvorhergesehenen Haushaltsmittel werden zusätzlich bereitgestellt. Die Gemeinde schlägt vor, den zusätzlichen Betrag in Höhe von insgesamt 100.000 Euro – davon entfallen 85.000 auf die Mehraufwendungen und 15.000 als Reserve für Unvorhergesehenes – zur Hälfte vom Leader-Konto und zur anderen Hälfte vom Volmetalradweg-Konto zu nehmen.
„Zahlen wir jetzt noch mehr für noch weniger?
André Krause, Fraktionsvorsitzender der CDU, hielt die zusätzlich benötigten Mittel für zu hoch: „Bedeutet das, dass wir jetzt noch mehr für noch weniger zahlen?“ Auch mit der Entnahme der Gelder vom Volmetalradweg-Konto zeigte er sich nicht einverstanden.
Klaus-Detlef Nelius (UWG) hielt dagegen: „Wir sollten jetzt nicht anfangen, rumzuknausern. Angesichts der guten Haushaltslage und der mit der Neugestaltung verbundenen Attraktivitätssteigerung sollten wir den Vorschlag – an dem übrigens ja auch die Bürger selbst beteiligt waren – so umsetzen.“ Bernd Müller (UWG) pflichtete ihm bei: „Wir sollten bereit sein, zu investieren. Mit einer Neuausschreibung wäre ich nur einverstanden, wenn die Hoffnung bestünde, dadurch günstigere Angebote zu bekommen.“
Und auch Jan Schriever (FDP) schloss sich an: „Wir stehen nach wie vor so zu der Maßnahme, wie sie geplant war.“
„Markt derzeit unberechenbar“
Derzeit, so führte Oliver Emmerichs aus, sei der Markt unberechenbar. Deshalb sei auch nicht abzuschätzen, ob die Preise steigen oder sinken würden: „Es kann teurer oder günstiger werden.“ Darüber hinaus könne er keine genauen Preisangaben machen, da die Ausschreibung produktneutral erfolge.
„Man kann auch etwas richtig machen, ohne fast 600.000 Euro auszugeben“, merkte André Krause an und fragte, wann denn geplant sei, die anderen Spielplätze aufzugeben. Über diesen Zeitpunkt, so antwortete Bürgermeister Jörg Schönenberg, würden die entsprechenden Ausschüsse im Frühjahr des kommenden Jahres entscheiden.
Am Ende stimmte das Gremium mehrheitlich – bei zwei Gegenstimmen – über die Beschlussvorlage ab.