Eine goldene Münze im Tresorraum, ein Blick über die Dächer Halvers – dazu Sekt und Häppchen: Die Volksbank öffnete am Freitag, 1. September, ihre Tür für Besucher. Vorstandssprecher Roland Krebs begrüßte am Vormittag geladene Gäste im verglasten Empfangsbereich. Ab mittags bot die Bank auch Führungen für die Öffentlichkeit an.

Marie-Theres Eiling kennt die Großbaustelle in- und auswendig. Als Architektin und Bauleiterin präsentierte sie gemeinsam mit Architekt Stefan Czarkowski den Gästen den Neubau. Und während sie die Treppen emporstieg, verriet sie, dass jede der 20 Wohnungen eine individuelle Note hat.
Ein älteres Ehepaar, das sich bereits eine der oberen Einheiten gesichert hat, sei schon jetzt voller Vorfreude. Vom Eigenheim ziehen sie in eine moderne Wohnung mitten in der Stadt. Ein Neubeginn. Eiling: „Einfamilienhäuser werden dadurch natürlich für junge Familien wieder frei, während sich die ältere Generation verkleinert und barrierefrei leben kann.“ Ein positiver Effekt sei das zweifelsohne.
Panoramablick über den Dächern Halvers
Die Penthouse-Einheiten mit Blick über die Dächer Halvers seien übrigens „sofort weggewesen“, erzählte die Architektin und deutete in Richtung Terrasse. Stefan Czarkowski öffnete die Tür, um den Gästen die angekündigte Aussicht zu präsentieren.
Einige wagten den Schritt ins Freie – trotz strömendem Regen an diesem Freitagvormittag. „Von hier lässt sich sicher auch das Kirmes-Feuerwerk gut verfolgen“, stellte sich Ordnungsamtsleiter Lutz Eicker das Leben der künftigen Mieter vor.

„Alle sind ganz neugierig auf das Gebäude“, sagte auch Roland Krebs. 340 Tage nach der Grundsteinlegung habe die Volksbank nun das Ziel vor Augen. Bis zum Jahresende soll alles fertig sein, plus oder minus drei Wochen.
Die Zeitkapsel, die bereits im vergangenen September bestückt wurde, mauerten er, Stefan Czarkowski und Bauamtsleiter Michael Schmidt gemeinsam ein. In ihr schlummern nun auf unbestimmte Zeit eine Tageszeitung, ein Geschäftsbericht, ein Bauplan, Münzen sowie die Grundsteinurkunde.

Bis dato sei der Bau unfallfrei über die Bühne gegangen. Daher dankte Roland Krebs den „kompetenten Partnern, die man für derart große Projekte braucht“- dazu zählten neben den Architekten auch die Stadt Halver und der Märkische Kreis.
Innenstädte im Wandel
Roland Krebs betonte, dass Halver ein gutes Beispiel für eine Stadt sei, die lebt. Mit dem Neubau, bei dem die Verantwortlichen großen Wert auf ein gutes Energiekonzept gelegt hätten, bekenne sich die Bank zum Standort. An diesem prägte das einstige Gebäude seit 1902 das Stadtbild. Damals noch als Spar- und Darlehenskasse.

Doch: Die Innenstädte in der Region verändern sich, so der Vorstandssprecher. Ladenzeilen würden das Bild auf Dauer nicht mehr dominieren.
Eine persönliche Beratung sei dennoch wichtig – wenn teilweise auch digital – und so bietet die Bank auch künftig eine kleine Filiale in Halvers Innenstadt an. Den Großteil des Komplexes mache jedoch ganz bewusst der neue Wohnraum aus. Weniger Bank, mehr Wohnen. Im alten Gebäude waren es lediglich vier Mieteinheiten.
Fotogalerie zum Tag der offenen Baustelle:





















































Tiefgarage, Tresor und Technik im Untergeschoss
Die hauseigene Tiefgarage mit 20 Stellplätzen ist ausschließlich für die Mieter vorgesehen – von dort aus geht’s barrierefrei – und getrennt von der Bank – in die Wohnungen.
Für jede Einheit befinden sich auf dieser Ebene zudem Anschlüsse für Waschmaschinen und Trockner sowie einen Fahrradkeller. Ebenso der Banktresor ist schon so gut wie fertig – dort fand Stefan Czarkowski auch direkt die erste Goldmünze – wenn auch nur eine schokoladige.

Der Kran kann bald abrücken
Der Architekt betonte, dass die Größe dieser Baustelle für sein Büro auch nicht alltäglich sei. Er verglich das Projekt mit einer Operation am offenen Herzen. Nicht alle hätten Verständnis gehabt, als die Frankfurter Straße im Mai einseitig gesperrt wurde und vorübergehend zur Einbahnstraße avancierte. „Der Kran wird in aber Kürze die Innenstadt verlassen“, so Czarkowski.
Daten und Fakten zum Volksbank-Neubau
- Das Grundstück hat eine Fläche von circa 1505 Quadratmetern.
- Die neue Bank soll eine Nutzfläche von 305 Quadratmetern haben.
- Für den Wohnraum sind 1792 Quadratmeter einkalkuliert.
- 20 Wohneinheiten entstehen – davon sind elf bereits reserviert und neun noch zu haben.
- Die Wohnungen sind zwischen 65 und 125 Quadratmeter groß.
- Der Preis pro Quadratmeter beträgt zwischen 11,50 und 12,50 Euro; zuzüglich drei Euro Nebenkosten pro Quadratmeter.
- Schwarze Klinkersteine (mit Mineralfaserdämmung) zieren die Fassade des Neubaus und sollen pflegeleicht und langlebig sein.
- Die Volksbank rechnet mit Baukosten im höheren einstelligen Millionenbereich.
- Während des Ukraine-Kriegs schwenkte die Bank von einer Gas- auf eine Wärmepumpe um.
- Dank eines Laubengangs haben auch innenliegende Räume Luftzirkulation und Lichteinflüsse.
- Um den Mietern Komfort und Flexibilität zu bieten, wurde in den Wohnungen eine Multimedia-Grundausstattung installiert.
