„Breckerfeld ist bunt“, so lautet das Motto der vierwöchigen Aktion, die am Samstagabend mit einer Friedenskundgebung auf dem Kirchplatz offiziell eröffnet wurde. „Als Bürgermeister dieser Stadt bin ich beeindruckt, mit welcher Kreativität und mit welchem Enthusiasmus dieses Projekt in den vergangenen Tagen umgesetzt wurde“, sagte André Dahlhaus angesichts der 870 leuchtenden Kunststoffherzen, die im Vorfeld mit Botschaften zum Thema „Vielfalt, Menschlichkeit, Zusammenhalt“ beschriftet und aufgehängt wurden (wir berichteten): „Ich sehe eine ganze Stadt voll von Herzenswünschen.“
Dass sich auf dem Kirchplatz weit mehr als die erwarteten 300 Teilnehmer eingefunden hatten, sei aber auch ein Signal dafür, was die überwiegende Mehrheit der Menschen in und für Breckerfeld nicht will: „Wir wollen keinen Rassismus – egal, ob von rechts oder von links. Wir wollen keinen Antisemitismus.
Wir wollen keine Queer-Feindlichkeit und wir sind gegen politische Parteien, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung in Frage stellen oder zerstören wollen“, so Dahlhaus.
Demokratie im Fokus
Demokratie – sie war es, die der Bürgermeister in seiner Ansprache in den Vordergrund stellte. Und diese müsse die Achtung der Grund- und Menschenrechte zur Basis haben, sie dürfe die Unantastbarkeit der Menschenwürde nie in Frage stellen und den Boden der Rechtsstaatlichkeit niemals verlassen: „Allen, die menschenfeindliche Ideen propagieren, müssen wir entgegenhalten: Ihr seid Spalter, Ihr seid Hetzer, denen wir unser Land und unsere Stadt niemals überlassen dürfen.“
In der aktuellen politischen Situation und Diskussion liege aber auch eine Chance, die Demokratie in Deutschland wieder zu stärken und den großen gesellschaftlichen Konsens darüber zu erneuern „in was für einem Land wir eigentlich leben wollen.“
Die große Resonanz auf die bundesweiten Veranstaltungen der vergangenen Wochen und auch auf die Kundgebung in Breckerfeld zeige: „Die große Mitte der Gesellschaft ist für Demokratie und gegen Extremismus, für Vielfalt und gegen Einfalt, für Solidarität und gegen Egoismus.“
Leuchtendes Zeichen für Vielfalt
Auch Pfarrerin Christin Hick zeigte sich überwältigt von der großen Bereitschaft der Breckerfelder, ein leuchtendes Zeichen für Vielfalt und Menschlichkeit zu setzen: „Schon nach wenigen Tagen waren die Herzen vergriffen, wir mussten mehrfach nachlegen.“ Sie bedankte sich bei allen, die die Aktion organisiert und unterstützt haben: „Das zeigt, dass sich viele von uns ein Breckerfeld wünschen, in dem wir einander auf Augenhöhe und mit Respekt begegnen.“
„Lasst uns zeigen, dass wir zusammenstehen“, ergänzte Gemeindereferentin Eva Koch. Es sei an der Zeit, dass dafür gekämpft werde, dass Demokratie, Toleranz und Respekt auch weiterhin gelebt werden können: „Nicht nur in unserer Stadt, sondern überall.“
Hier gibt’s eine Fotogalerie von der Kundgebung am 24. Februar: