Menden. Erschütternde Zahlen nannten Vorstand und Beirat des großen Mendener Hilfevereins „Mendener in Not“ in ihrer Jahrespressekonferenz. „Die Not in Menden wird immer größer“, stellte Klaus Ullrich, erster Vorsitzender, fest. 2016 im ersten Jahr der Neugründung des Vereins wurden 200 Familien mit rund 42.000 Euro unterstützt. Bis Ende Oktober dieses Jahres gab der Verein 50.000 Euro nur für Lebensmittelgutscheine aus.
Bis zum Ende des Jahres prognostizieren die Ehrenamtlichen Gesamtausgaben von 260.000 Euro. Zum ersten Mal veröffentlicht „Mendener in Not“ diese Zahlen und rechnet vor, dass es in der Hönnestadt Familien gibt, bei denen beide Eheleute berufstätig sind, und sie dennoch hilfebedürftig sind. Manchmal bleibe nach Abzug von Miete, Energiekosten, Fahrtkosten zur Arbeitsstelle usw. kein Geld mehr, um defekte Haushaltsgeräte zu ersetzen oder die Kinder mit neuer Kleidung auszustatten.
Viele leben am Existenzminimum
„In unserer Beratung erleben wir Menschen, die sich schämen, ihre Notlage offenzulegen. Gerade ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger leben oft am Existenzminimum. Nachzahlungen an Energie- oder Nebenkosten versetzen sie in große Not“, beschreibt Cristina Gummert an Beispielen, wie „Mendener in Not“ arbeitet.
„Wir geben kein Bargeld, sondern übernehmen beispielsweise Strom- und Mietkosten. Mit Lebensmittelgutscheinen lindern wir schnell akute Not, damit die Menschen erstmal wieder einkaufen können.“
Bedürftigkeit wird geprüft
Bevor der Verein aber Hilfe leistet, prüfen die Ehrenamtlichen die Bedürftigkeit der Menschen. Sie müssen ihre finanzielle Situation offenlegen. Viele warten auf Wohngeldbescheide oder andere Transferleistungen. Hier dauern die Bearbeitungszeiten der Behörden manchmal bis zu sechs Monate. „Mendener in Not“ springt ein und hilft bei der Überbrückung.
WunschbaumfürSeniorenund Seniorinnen
Für bedürftige Seniorinnen und Senioren steht zum dritten Mal ein Wunschbaum ab dem 4. Dezember bis 9. Dezember im Möbel-Outlet MOM an der Fröndenberger Straße 88.Wie bei der Wunschbaum-Aktion für Kinder, erfüllen Mendener Bürgerinnen und Bürger die Wünsche.
Hier geht der Dank an die Stadt Menden, die Mitte Oktober die Wunschzettel mit frankiertem Rückumschlag an Empfänger von Transferleistungen verschickt hat. Die Projektidee stammt von Olaf und Katrin Jäger, die auch den Hauptteil der Organisation übernehmen. Der Seniorenwunschbaum hat im vergangenen Jahr eine so große Resonanz hervorgerufen, dass die Aktion nun auch in Iserlohn, Fröndenberg und Neheim und vielen anderen Städten durchgeführt wird. „Mendener in Not e.V.“ gibt zu jedem erfüllten Wusch noch einen Lebensmittelgutschein im Wert von 30,00 Euro dazu. Alle angeschriebenen Seniorinnen und Senioren werden gebeten, ihre Wunschbriefe nun schnell an die aufgedruckte Adresse zu schicken.
Markthändler sammelten und spendeten Münzen
Beeindruckend ist, wie viele Mendener und Mendenerinnen sich für den Verein und seine Anliegen engagieren. Seit Mai 2020 haben beispielsweise die Markthändler an ihren Ständen in Menden und im Umkreis 18.345 Euro an Münzen gesammelt und gespendet.
Der Lions Club Menden unterstützt den Verein ein schon seit 17 Jahren mit Beträgen aus dem Erlös des Adventskalenderverkaufs. Unternehmen verzichten auf Weihnachtsgeschenke für ihre Geschäftskunden. So kündigten die Stadtwerke Menden bereits eine Spende über 3.000 Euro an.
Spendenaufruf vor Weihnachten
„Wir sind weiter auf finanzielle Unterstützung angewiesen und rufen in der bevorstehenden Advents- und Weihnachtszeit wieder auf, für Mendener in Not zu spenden“, appelliert Klaus Ullrich. „Mendener in Not ist sich des großen Vertrauens sehr bewusst, dass die Mendener und Mendenerinnen in uns setzen. Seien Sie versichert, dass uns das Ansporn und Verpflichtung zugleich ist. Scheuen Sie sich nicht, Kontakt zu uns aufzunehmen. Geben Sie die Telefonnummern weiter an Menschen, die Sie kennen, und von denen Sie vielleicht sogar wissen, dass sie Hilfe benötigen.“
Verein vereinbart Beratungstermin
„Mendener in Not“ ist über verschiedene Kanäle zu erreichen. 2023 hat der Verein außerdem 10.000 Handzettel drucken lassen und in den Stadtteilen in verschiedenen Einrichtungen verteilt. „Die Bedürftigen nehmen über das Kontaktformular auf der Internetseite, die Social-Media-Kanäle Facebook und Instagram, per E-Maill und telefonisch zu uns Kontakt auf.
Wir vereinbaren mit ihnen Beratungstermine im „fairkauf“ in Lendringsen und im Alten Rathaus in Menden“, berichtet die stellvertretende Vorsitzende, Veronika Czerwinski.
Gute Kooperation mit Netzwerk
Mittlerweile hat sich eine gute Kooperation mit dem Netzwerk Lendringsen hilft, „Aktiv für Lendringsen“ und anderen Vereinen mit ähnlichem Satzungszweck entwickelt. Auch im Sozialforum der Stadt Menden ist „Mendener in Not“ aktiv.
Weitere Infos zum Verein
Internetseite
Facebook
Instagram
Spenden-Konten
Sparkasse Märkisches Sauerland Hemer/ Menden
IBAN DE54 4455 1210 1800 0728 68
Märkische Bank
IBAN DE14 4506 0009 0108 8550 00
Mendener Bank
IBAN DE 42 4476 1312 0000 0060 60