Der Schuldenstand von rund 53 Millionen Euro im städtischen Haushalt macht das Thema in Halver besonders brisant, erklärte Gerhardt. Ein Grund für die hohe Verschuldung sei die deutlich gestiegene Kreisumlage der vergangenen Jahre, in die Landratskandidat Schwarzkopf einen Einblick gab. Als so genannter Umlagehaushalt finanziert sich der Märkische Kreis beinahe vollständig durch die 15 kreisangehörigen Kommunen. Wenn der Kreishaushalt von 470 Millionen Euro in 2015 auf 847 Millionen im Jahr 2025 Euro steigt und damit in 10 Jahren ein Plus von über 80 Prozent hinlegt, belastet das auch die kommunalen Haushalte. Gerhardt machte deutlich: „Das ist zu viel für eine so kleine Stadt!“
Schwarzkopf stimmte Gerhardt zu und erklärte: „Wenn man über Finanzen spricht, dann muss man auch über die Grenzen von Finanzierbarkeit sprechen.“ Beide sahen unisono Handlungsbedarf und hoffen auf eine Unterstützung seitens des Landes, das, wie Schick sagte, seine „Hausaufgaben zu tun hat.“
Nach ihren kurzen Vorträgen zu dem Thema standen alle drei für Fragen aus dem Publikum bereit. Die mehr als einstündige Podiumsdiskussion im Anschluss leitete der Halveraner CDU-Fraktionsvorsitzende Marvin Schüle.
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Foto: Elias Jung

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„Wir brauchen Wirtschaftswachstum in Deutschland“, zeigte sich ein anwesender Unternehmer überzeugt und kritisierte den vielschichtigen Verwaltungsaufbau in NRW, der nicht nur Kosten, sondern auch bürokratischen Aufwand verursache. Der Schwerpunkt der Diskussion lag jedoch ebenfalls auf der kommunalen Ebene; die rund 30 anwesenden Gäste sprachen unter anderem über den ÖPNV im ländlichen Raum, das aktive Vereinsleben in Halver sowie über die Ansiedlung von Ärzten. Gerhardt machte deutlich, dass gerade in diesen freiwilligen Aufgaben der Kommune in Zukunft gespart werden müsse, wenn es nicht gelingt, die kommunalen Pflichtaufgaben in ihrem Ausgabenvolumen zu senken.
Er sprach mit dem Neubau des Gerätehauses des Löschzuges Oberbrügge-Ehringhausen und dem Bauhof zwei große Projekte an, die aktuell unter den Ratsfraktionen für Kopfzerbrechen hinsichtlich der Finanzierung sorgen. Die Notwendigkeit beider Projekte stellte er nicht in Frage, erläuterte aber, dass man alle Arten der Finanzierung prüfen müsse. Ebenfalls alles prüfen solle man laut Gerhardt und Schwarzkopf bei der Ausweisung neuer Gewerbeflächen. Während Schwarzkopf klarstellte: „Es braucht Flächen für neue Geschäftsmodelle“, erklärte Gerhardt: „Ich bin ein großer Fan dieser Region. Es ist meine Heimat, die ich nicht zerstören möchte.“ Eine ausgestreckte Hand in Richtung Grüne und deren Bürgermeisterkandidatin Sina Löschke, die, ebenso wie der ehemalige Bürgermeister Dr. Bernd Eicker (CDU) im Publikum saß.
Auch Schick betonte die gute Zusammenarbeit der schwarz-grünen Landesregierung, die zahlreiche Förderprogramme auf den Weg gebracht hat.