„Alte Reben. Das ist der Renner“, stellte Birgit Claus, die beim Ausschank der Pauser-Weine von der Mosel half, schnell fest. Welche Rebsorte das war, ließ auch der Aushang an der Hütte offen. Die Weinfest-Besucher störte das offenbar nicht. Hauptsache lieblich. Genuss und gute Laune prägten das zweitägige Weinfest rund um die Villa im Park.

Am Freitag und Samstag, 5. und 6. September, jeweils 18 Uhr bis Mitternacht wurde der Volkspark zum Generationen übergreifenden Treffpunkt. Da war auch der Regen am Freitagabend kein Spaßverderber. "Einige Besucher mussten nach Mitternacht daran erinnert werden, dass Feierabend" sei, bestätigt Kristin Becker vom Stadtmarketing-Verein das große Interesse. Als die Rückgabe für Weingläser um 0:30 Uhr geschlossen wurde, „wollten ein paar noch bleiben“, schmunzelt sie.

Richtig voll wurde es am Samstagabend. Die Grünfläche rund um die Villa wurde zum Picknick-Areal. Etliche hundert Besucher genossen die Weine von der Mosel, aus Rheinhessen, Franken und Frankreich. Letztere hatte eine Delegation aus der Partnerstadt Saint-Cyr-Sur-Loire im Gepäck. "Wer eher keinen Wein trinkt, bevorzugte die lieblicheren Noten von der Mosel", schätzte Birgit Claus ihre Kundschaft ein. Viele setzten indes auf trockene Tropfen. "Mehr als 500 Flaschen der Burrlein-Weine aus Franken gingen über den Tresen", berichtete Oliver Drenkard, der vor gut drei Jahren das Weinfest mit initiiert hatte.

Für die Grundlage oder den Imbiss zwischendurch sorgte das Team der Schinderhannes Mühle mit Fingerfood wie Flammkuchen, Laugenbrezeln und Bruschetta und „Kais Restaurant“ mit Currywurst, Fritten, aber auch Antipasti-Tellern oder Pfifferlingen. Wartezeiten vor den Imbissständen nahmen die Besucher geduldig in Kauf.

Sitzgelegenheiten knapp bemessen

Jürgen Vorrath als DJ Mr. Musik zusammen mit Sängerin Nancy Mittelstaedt sorgte am Freitag für den musikalischen Rahmen. Die sommerlich-italienischen Songs von Gianpiero & Vanessa förderten die Party-Stimmung am Samstag. Ambiente und Atmosphäre rund um die Villa zogen auch auswärtige Besucher an. Das vierte Weinfest wurde wieder zu einem angenehmen Treffpunkt, zur Plattform für zwanglosen Austausch, entspannten Genuss.

Auch wenn einigen Älteren die Musik teilweise zu dominant war und die Unterhaltung erschwerte. Andere wünschten sich mehr Sitzgelegenheiten oder Stehtische. Manche hatten vorgesorgt mit Picknickdecken, die auch der spätsommerlichen Bodenfeuchte keine Chance ließen. Im nächsten Jahr soll das Weinfest am letzten Augustwochenende steigen. Dann kann man vielleicht auch noch besser, weil trockener, auf dem Boden sitzen.