Seit 1875, also nahezu 150 Jahre, behauptet sich die Firma Prinz Verbindungselemente am Markt. Mit über 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Unternehmen fest in Plettenberg verwurzelt. Der Schlüssel zum Erfolg: Stetiger Wandel und Anpassung der Produktionsprozesse, der Produktpalette und der automatisierten Qualitätsprüfung an die Kundenbedürfnisse. Den Unternehmensbesuch von Landrat Marco Voge, Jochen Schröder, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung (GWS), sowie Jasmin Graef, Technologie-Scout Automotive der GWS, nutzten Oliver Prinz, Geschäftsführender Gesellschafter, und Stephan Schwarz, Vorsitzender Geschäftsführer, zu einem spannenden Austausch: Themen des vertrauensvollen Gesprächs waren die aktuellen Standortbedingungen und wirtschaftlichen Herausforderungen, Projekte und Ziele des Unternehmens sowie mögliche Unterstützungsansätze durch die GWS.
Angefangen hat der Familienbetrieb Prinz mit der Herstellung erster Drahtartikel wie Sprungfedern, Schraubenhaken sowie Hut- und Mantelhaken. Heute nimmt das Unternehmen einen führenden Platz mit der Herstellung von jährlich mehr als 140 Millionen hochpräzisen Verbindungselementen für die Automobilindustrie, die Hausgerätebranche, den Fensterbau und die Werkzeugbranche ein. Der Einsatz moderner Pressen mit bis zu sechs Stufen macht eine schnelle und präzise Umsetzung komplexer Verbindungselemente möglich. So können Teile mit anspruchsvollen geometrischen Konturen und Durchmessern von zwei bis 22 Millimeter und bis zu zwei Meter Länge gefertigt werden. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen einen Jahresumsatz von 38,2 Millionen Euro eingefahren, davon etwa die Hälfte durch Export.
Investition in Spezialmaschine
Für 2023 erwartet Schwarz einen leichten Umsatzrückgang. Die Gründe: hohe Energiepreise und ein geringerer Absatz aufgrund der negativen wirtschaftlichen Entwicklung. Hinzu kommt noch der Transformationsprozess. 60 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet Prinz im Bereich Automotive. „Wir haben Automotive in der DNA. Wir werden uns noch breiter aufstellen und auch neue Märkte erschließen, um noch unabhängiger von einer Branche zu werden“, macht Oliver Prinz deutlich.
Durch die Neuinvestition in eine Spezialmaschine für die Bereiche Akkuverschraubung und Speichenherstellung will sich das Unternehmen neue Produktfelder eröffnen. Jüngstes Beispiel: die eigene Entwicklung selbstleuchtender Radspeichen für die Fahrradbranche. Die Speichen laden sich tagsüber auf und schimmern in der Dunkelheit, was die Sicherheit von Radfahrern insbesondere von Kindern deutlich erhöht.

Mehr Netzwerkarbeit
Interessantes Potential sehen Schwarz und Prinz auch in der Gerontotechnik, beispielsweise beim Einsatz in Rollstühlen. Jochen Schröder von der GWS bot sich an, hier Kontakte zu der GGT Deutschen Gesellschaft für Gerontotechnik mbH in Iserlohn zu vermitteln, die auch bei der Marktforschung unterstützen kann. Diesen Vernetzungsgedanken griffen die beiden Geschäftsführer gerne auf und zeigten sich auch sehr interessiert an einem verstärkten Gedankenaustausch mit anderen mittelständischen Unternehmen, die in ihrem Marktsegment agieren. Einer projektweisen Zusammenarbeit steht das Unternehmen ebenfalls offen gegenüber.
Neue Wege geht Prinz auch bei der Personalgewinnung. Der Altersdurchschnitt im Unternehmen liegt aktuell bei etwa 45 Jahren. Den Fachkräftemangel bekommt Prinz seit Jahren zu spüren. Der Betrieb setzt daher viel daran, dem Nachwuchs durch Fort- und Weiterbildungen sowie durch Duales Studium berufliche Perspektiven im eigenen Haus zu bieten. Derzeit sind sieben Auszubildende beschäftigt. Um frühzeitig Interesse für die verschiedenen Berufsbilder zu wecken, bietet das Unternehmen unter anderem diverse Arten von Schülerpraktika an. Zudem ist das Unternehmen auf verschiedenen Ausbildungsmessen in der Region präsent und scheut sich auch nicht davor, neue Formate auszuprobieren: So war Prinz beispielsweise beim Speed-Dating in Lüdenscheid erfolgreich und konnte gleich einen Arbeitsvertrag mit einem neuen Auszubildenden abschließen.
Landrat Marco Voge schätzt diese Art des unternehmerischen Denkens: „Es sind Unternehmer wie Sie, die unseren Wirtschaftsstandort stark machen. Sie nehmen den wirtschaftlichen und technologischen Wandel als Herausforderung an und suchen aktiv und pragmatisch nach Lösungen. Das hat unsere Region immer ausgemacht. Machen Sie bitte weiter so.“
Quelle: Pressestelle Märkischer Kreis
