„Machen ist wie wollen, nur krasser“, lautet Dörte Kaul-Hentschels Wahlspruch. Angesichts von Rechtspopulismus, Ausländerfeindlichkeit und wieder aufkeimendem Antisemitismus in Deutschland organisierte die vielfach ehrenamtlich engagierte Sprecherin der Plettenberger Seniorenvertretung ihre allererste Demonstration. In Gudula Mueller-Töwe, Mitarbeiterin beim Diakonischen Werk, fand sie eine Mitstreiterin.
Der Aufruf der beiden Frauen fiel in Plettenberg auf fruchtbaren Boden. Etliche Vereine und Organisationen unterstützten die Kundgebung. In Scharen kamen die Menschen am Samstagnachmittag zum Rathaus und bekannten Farbe für die Demokratie.
„Es dürften über 600 Teilnehmer sein“, schätzte Polizeiwachenleiter Lutz Kudera, der am Ende der etwa zweistündigen Kundgebung über einen Verlauf ohne Zwischenfälle berichten konnte.
„Rechte Rüben unterpflügen“, „Hass ist keine Meinung“, „Omas gegen rechts“ oder „Wir sind bunt. Kein Platz für Nazis“ stand auf selbst gemalten und gebastelten Plakaten. Bunt war auch die Rednerliste bei dieser Kundgebung. Sie reichte von Bürgermeister Ulrich Schulte über Kirchenvertreter Pfarrerin Anju Laddach, Pfarrer Uwe Brühl, Presbyter Peter Winkemann von der evangelischen Kirchengemeinde und Iris Jänicke vom Diakonischen Werk, bis zu Bünyamin Özcan vom Verein ELIF sowie den Bürgerinnen und Bürgern Tina Stahlschmidt, Dagmar Freitag (ehemalige Bundestagsabgeordnete), Ocan Özbey, Britta Stein, Marc Zündorff, Bihter Gilic, Michael Achenbach und Mehedi Blushi. Sie beschrieben in kurzen Stellungnahmen persönliche Erfahrungen und ihre Motivation, für die Demokratie aufzustehen.
Das starke Zeichen für die Demokratie dürfe kein Einzelfall bleiben, rief Bürgermeister Ulrich Schulte dazu auf, täglich dagegen zu halten, wenn man Zeuge von Hetze und Stammtischparolen werde. „Die Rechtsextremen müssen merken, dass wir mehr sind!“
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