Sich groß machen, ruhig bleiben und keine Gegenaggressionen zulassen – das sind die wichtigsten Dinge, um eine Eskalationssituation zu vermeiden. „Die Größe haben zeigt die wahre Stärke eines Menschen“, sagt Claas Altenähr, der sich gegen Mobbing und für gewaltfreies Handeln einsetzt. „Kinder dahin zu bringen braucht seine Zeit, aber wenn dieser Prozess geschafft ist, dann ist es wirklich wertvoll.“
So erklärt der Coach, dass das Ruhigbleiben mehr bringt, als auf die Schikane einzugehen – Denn wer, fragt Altenähr, hat das Problem, wenn man selbst von einer anderen Person beleidigt wird? „Genau, der andere“, erklärt der Coach. Dasselbe mit Gewalt: „Wenn mich jemand am Arm festhält, dann bringt es nichts, das Gegenüber zu schlagen. Ruhig bleiben und sagen, dass die Person meinen Arm loslassen soll, bringt weitaus mehr. Wer so reagiert, löst die meisten Eskalationen gewaltfrei“, sagt der Kiersper. „Wenn jemand auf die Gewalt und Beleidigung eingeht, dann hat das Gegenüber nämlich geschafft, was es wollte.“
Am Donnerstagmorgen ging er dann im Kurs mit den Schülern nach erstem spielerischen Kennenlernen, bei dem zusammengearbeitet und einander zugehört werden musste, auf die Situation bei den Kindern in der Klasse ein. „Wurdet ihr schon mal beleidigt? Habt – oder wurdet ihr schon mal geärgert? Ist euch schon mal etwas geklaut worden?“, fragte er in die Runde. – „Ja, als ich einmal nicht aufgepasst habe, lag meine Jacke und die Jacke meines Freundes auf dem Mülleimer im Flur“, antwortete ein Schüler.
Claas Altenähr hält dennoch fest, dass Streiche und gelegentliches Ärgern völlig normal ist, insbesondere unter Kindern und Geschwistern. Wenn es ins Mobbing und Ausgrenzen übergeht, sollte allerdings etwas getan werden.

In der nächsten Woche kommt der gelernte Erzieher mit 25-jähriger Kampfsporterfahrung, Claas Altenähr, erneut an die Rothensteinschule und vertieft die Themen ganz nach dem Motto: „Je öfter, desto besser.“