41.219 Kilometer - das ist die beeindruckende Bilanz der Halveraner Stadtradler. 201 Aktive haben sich der dreiwöchigen Aufgabe gestellt, möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückzulegen. Die 21 Teams plus ein offenes Team der Stadt Halver konnten durch die geradelten Kilometer knapp sieben Tonnen CO₂ einsparen.
Das Stadtradeln, das in diesem Jahr vom 19. Mai bis zum 8. Juni stattfand, findet mehr und mehr Interessenten. So freute es Bürgermeister Michael Brosch und Anika Kaisig, die bei der Stadt für den Radverkehr zuständig ist, dass in diesem Jahr 20 Prozent mehr Kilometer erradelt wurden als im Vorjahr.
"Das ist eine Bilanz, auf die wir sehr stolz sind", sagte Brosch bei der Siegerehrung am 24. Juni. Hier wurden das beste Team und der beste Einzelfahrer geehrt, um ihre sportlichen Leistungen zu würdigen. "Aber Sinn und Zweck der Aktion ist ja, auch die Menschen dazu zu bewegen, öfter vom Auto aufs Rad umzusteigen, die nicht regelmäßige Wochenendtouren oder Urlaube mit dem Fahrrad machen. Auch der Weg zum Bäcker oder zur Schule hilft der Umwelt, wenn er nicht motorisiert zurückgelegt wird", betont Anika Kaisig. Daher hat sich die Stadt in diesem Jahr erstmalig dazu entschlossen, aus dem Feld der Teilnehmer zwei Fahrer per Los mit einem Geschenk für ihre Teilnahme am Stadtradeln zu belohnen.
Das Glück traf dabei André Staack (Team Eugen-Schmalenbach-Berufskolleg - 401 Kilometer) und Dirk Haase (Team Braselmann, 202 Kilometer). Beide waren zur Siegerehrung zwar nicht anwesend, bekommen das gewonnene Fahrradschloss aber nachgereicht.
Ehrung der fleißigsten Radler
Die meisten Kilometer hat in diesem Jahr Jan Eisold (Team Mayweg) verzeichnen können. Die von ihm geradelten 1.002 Kilometer brachten ihm nicht nur den Einzelsieg, sondern halfen seiner Mannschaft auch zum Titel "Bestes Team". Das "Team Mayweg - alles andere ist RADlos" konnte zum Schluss stolze 7.320 Kilometer vorweisen. Damit durfte ihr Kapitän Andreas Köhler den Wanderpokal der Stadt übernehmen, der in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben wurde.
"Bei uns stand vor allem am Anfang absolut der Spaß an der Bewegung im Vordergrund", erzählt Köhler. "Aber, immer mit Blick auf die Konkurrenz-Teams, stieg dann auch der Wettkampfgedanke an. Mit den Mannschaften vom Märkischen Werk und dem offenen "Team Halver" lieferten sich die Mayweger bis zum Schluss ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen.
Jan Eisold unterstützte seine Mannschaft vor allem mit "Sonderfahrten", die ihn an einem Samstag auch über 280 Kilometer in 16 Stunden bis nach Winterberg und zurück führten. "Wir wollen aber keinen Einzelfahrer aus unserer Gruppe besonders hervorheben", betont Kapitän Andreas Köhler. "Unsere Gesamtleistung zählt und die wurde von allen Teilnehmern gemeinsam erreicht. Dabei zählte weder Firmenzugehörigkeit, auch Freunde und Familienmitglieder gehörten zum Team, noch das Alter der Mitfahrenden, die im Übrigen zwischen 14 und 73 Jahre alt waren."

Der Erfolg wird bei Mayweg noch mit einer großen Party gefeiert, die ihr Chef, der auch im Team mitgefahren ist, für einen Sieg versprochen hat. Bei der Gelegenheit wird der Wanderpokal dann auch einen Ehrenplatz in einer Vitrine im Eingangsbereich der Firma finden, hofft der Teamkapitän.
"Wichtig ist aber für uns alle", so sagt Jan Eisold, "dass wir mit Beendigung des Stadtradelns jetzt nicht aufhören, sondern weiter so viele Strecken wie möglich mit dem Rad zurücklegen." Dazu passt, dass die Firma Mayweg für den 13. September eine Firmenradtour angesetzt hat.
Die Zukunft des Fahrrads in Halver
Soviel Engagement freut vor allem Anika Kaisig, für die es auch wichtig war, dass es beim diesjährigen Stadtradeln keine Unfälle und keine schweren technischen Pannen gab. Damit das Radfahren zukünftig in und um Halver noch besser funktionieren kann, hat die Stadt schon einiges getan und Bürgermeister Brosch will diesen Weg auch weiter einschlagen. "Angefangen haben wir mit mehr Fahrradständern an den Schulen und den Ladestationen am Rathaus. Aber wir wollen das Thema noch viel weiter nach vorne bringen", sagte er.
Aktuell ist ein Fahrradweg vom Ende der Oststraße bis zum Gewerbegebiet Oeckinghausen in Planung. "Das würde die beiden Gebiete perfekt verbinden, denn der bereits vorhandene Waldweg, der ausgebaut werden soll und den die Stadt jetzt käuflich erwerben konnte, verläuft nahezu ohne Steigungen und ohne Kontakt zur B229.
Die Fakten
- In diesem Jahr wurden 41.219 Kilometer von 201 Radlern erreicht, dabei wurden knapp sieben Tonnen CO₂ eingespart
- 2024 waren es 35.261 Kilometer bei 180 Teilnehmern. Damit wurden sechs Tonnen CO₂ vermieden.
- Im gesamten Märkischen Kreis haben 4.020 Radler teilgenommen, die gesamt 794.285 km gefahren sind. Sie sparten damit 130 Tonnen CO₂ ein.
- Für die Teilnahme beim Stadtradeln und auch für die Ermittlung der meisten gefahrenen Kilometer ist es unerheblich, ob mit dem E-Bike oder mit Bio-Antrieb gefahren wurde.