Neben den Gästen, Anja Esser vom Kreissportbund, Nelli Tide von der Stadtverwaltung und Bürgermeister Olaf Stelse, nahmen 20 Delegierte aus den Kiersper Sportvereinen teil. Mehrheitlich stimmten sie, bei zwei Enthaltungen, der neuen Satzung zu. Diese sieht unter anderem vor, Vereinsvertreter im SSV Delegierte zu nennen. Die regelmäßigen Treffen sind Delegiertenversammlung.
Im Anschluss an die Bestätigung der aktualisierten Satzung wählten die Delegierten unter der Wahlleitung des kurzzeitig berufenen Bürgermeisters Olaf Stelse den SSV-Vorstand neu. Helmut Schubert ist der erste Vorsitzende, Thomas Nies sein Stellvertreter, Thomas Vollmann bleibt Schatzmeister. Als Kassenprüfer wählten die Delegierten Niklas Tenzner und Andrea Matzner.
Der neue Vorstand hörte sich Vorschläge und Bedenken der Vereinsdelegierten an. Wichtigster Kritikpunkt war die Sportförderpauschale. In der Delegiertenversammlung des SSV wurde deutlich, dass die Vereine, die nicht in den Genuss der Sportförderpauschale kommen, die Verteilung als nicht ausgewogen wahrnehmen.
Ein Delegierter des Kiersper Sport Clubs (KSC) fasste die Erfahrungen seines Vereins zusammen: „Man wird aufgerufen, einen Förderantrag zu stellen, aber dann wird der abgelehnt. Nur weil der Sportplatz nicht uns gehört, sondern der Stadt. Jedes Jahr bedienen sich die gleichen drei, vier Vereine aus dem Topf, weil sie vereinseigene Sportanlagen haben. Die Mehrheit muss vier Jahre warten. Da möchte ich beantragen, mal zu prüfen, ob das so bleiben muss.“
Bürgermeister Olaf Stelse verwies auf die Kiersper Sportförderrichtlinien. Sie wurden in der von Stadt und SSV 2009 gegründeten „Allianz für den Sport“ erarbeitet und sehen insbesondere die Förderung vereinseigener Sportanlagen vor, weil deren Unterhaltung viel Geld kostet. Stelse erinnerte die Versammelten: „Wir haben die Sportförderrichtlinie auf Antrag der Sportvereine im November 2023 geändert, damit sich in regelmäßigen Abständen auch andere Vereine bewerben können. Und Sie alle hier werden immer frühzeitig informiert.“
Olaf Stelse erklärte, die Stadt erhalte für die Sportförderung 60 000 Euro vom Land. „12 000 davon geben wir in Zusammenarbeit mit dem SSV freiwillig weiter, damit Vereine, die wegen ihrer vereinseigenen Sportstätten größere Ausgaben haben, unterstützt werden.“ Vereinzelte Kommentare zogen Vergleiche mit anderen Städten. Lüdenscheid und Wenden wurden lobend erwähnt, weil dort, von außen betrachtet, die Sportförderung besser laufe.
Stelse machte sich Notizen und fasste zusammen: „Wir haben die Sportförderrichtlinien vor zwei Jahren geändert. Natürlich kann man das nächstes oder übernächstes Jahr nochmal ändern. Der Antrag muss über den Ausschuss in den Stadtrat. Dann stellt sich die Frage, auf welcher Grundlage man über die Förderung entscheidet.“ Einige Delegierte schlugen vor, nach erfolgreicher Arbeit für Jugendliche und Kinder zu schauen. Andere Stimmen schlossen dies aus. Ein Delegierter gab zu bedenken: „Kinder- und Jugendarbeit machen wir alle, darauf bauen wir die Zukunft auf.“
Thomas Nies sammelte als Protokollant die Vorschläge. Jetzt sind die Vereine am Zug: Sie müssen eine Neuordnung der Sportförderrichtlinien bei der Stadtverwaltung beantragen.