„Die Schockanrufe häufen sich in den letzten Tagen, vor allem in Herscheid, Meinerzhagen, Kierspe und Altena“, teilt die Polizei des Märkischen Kreises mit. Die Zielgruppe: Senioren.
Die Betrüger meldeten sich bei den Senioren und gaben sich als Polizisten und Staatsanwälte aus, zum Teil auch als Tochter und Sohn, und forderten hohe Kautionszahlungen, heißt es in der Mitteilung. „Sie haben den Senioren erzählt, dass der Sohn oder die Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätten. Nur durch die Zahlung einer Kaution könne verhindert werden, dass der Nachwuchs ins Gefängnis kommt.“ Soweit bekannt, erkannten die Opfer den Betrugsversuch und erstatteten im Nachhinein Anzeige bei der Polizei. Diese warnt weiter dringend vor dieser Betrugsmasche.
„Die Täter gehen geschickt vor und bauen Druck auf, so dass Eltern immer wieder nachgeben und auf der Straße hohe Geldsummen an angebliche Justizmitarbeiter übergeben“, erklärt die Polizei. „Solche Kautionen in Deutschland gibt es in Deutschland nicht.“ Kein Staatsanwalt, noch Beamter oder das Gericht nehmen auf offener Straße Zahlungen entgegen.
Auflegen und den Fall bei der Polizei melden
Die Polizei rät direkt aufzulegen, wenn der Verdacht eines ‚Schockanrufs‘ besteht, auch wenn die Täter mit allen Mitteln und Argumenten versuchen, ihre Opfer am Telefon zu halten. Die Betroffenen sollten versuchen, den Sohn oder die Tochter unter der bekannten Telefonnummer anzurufen. „Im Zweifel können die Eltern die Polizei unter der 110 kontaktieren“, heißt es in der Mitteilung.
Außerdem bittet die Polizei, dass ‚Schockanrufe‘ bei älteren Menschen aus dem Verwandten- oder Bekanntenkreis thematisiert werden, um sie vor diesen zu warnen. „Wer sich selbst die Gefahr bewusst machen will, der kann sich als kleine Erinnerung einen Zettel mit der Aufschrift ‚Schockanruf‘ neben sein Telefon legen.“