„Es war ein wirtschaftlicher Totalschaden“, erklärt Betreiberin Irmtraud Spelsberg. Schon seit November des vergangenen Jahres stand das Rad still. „Wir haben verschiedene Angebote eingeholt für eine Reparatur. Letzlich wäre diese jedoch viel zu teuer und aufwendig gewesen und das stand in keinem Verhältnis“, erklärt Spelsberg.
Das abgebaute Windrad, war das erste und kleinste der Veserder Windräder. Gebaut wurde es 1997/1998 und war seither in Betrieb. Abgebaut wurde das Windrad nun von Experten der Firma AK Fehmarn, die weltweit Anlagen dieser Art demontieren und montieren. „Die Teile des Veserder Windrads befinden sich nun an verschiedenen Orten“, erklärt Markus Rump von der Firma AK Fehmarn. Das alte Windrad sei wichtig als Ersatzteillager für andere Windräder dieser Bauart. Denn es gebe durchaus noch viele solcher älteren Anlagen, die noch in Betrieb seien und vermutlich auch noch länger Strom produzieren werden. „Wir verkaufen einige Komponenten weiter. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit“, erklärt der Experte.
Häufig gebe es Interessenten aus Osteuropa. Besonders gefragt seien Generatoren und Getriebe. Lediglich der Turm sei entsorgt werden. Da diese Bauteile aus Stahl sind, können sie normal verschrottet werden und so dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt werden. Die Rotorblätter des Verserder Windrades werden noch nicht verschrottet. Sie werden aufgearbeitet und weiterverwendet. „Die Rotorblätter sind in der Regel aus einem Verbundkunststoff. So auch hier. Sie werden von einer speziellen Firma überholt und können dann weiter genutzt werden“, erklärt Rump. Schäden, beispielsweise durch Vogelschlag könnten problemlos repariert werden.
Windkraftanlagen sind oft in der Kritik, da die Entsorgung der Rotorblätter kompliziert sei. Rump erklärt jedoch: „Da die Rotorblätter aus Kunststoff sind, können sie in der Regel ganz normal recycelt werden.“
Übrigens: Ein Windrad darf nicht einfach abgebaut werden. „Wir mussten das zuvor beim Märkischen Kreis anmelden und nachweisen, dass beispielsweise keine Vögel dort nisten“, berichtet Irmtraud Spelsberg. Ein neues Windrad soll an diesem Standort nicht entstehen.