Stühlerücken in der Führungsetage der Kreisverwaltung: Landrat Marco Voge baut die Chef-Etage der Kreisverwaltung um und hat die Mitglieder des Kreisausschusses per Verwaltungsvorlage im nicht-öffentlichen Teil ihrer jüngsten Sitzung über die von ihm veranlassten Personalveränderungen informiert und um Zustimmung gebeten. Der Landrat war krankheitsbedingt nicht anwesend, wurde vom 1. Stellvertretenden Landrat Ralf Schwarzkopf vertreten. Voge schlägt vor, dass Manfred Fischer, aktuell Leiter des Regiebetriebs 15 Gebäudemanagement, zum 1. April neuer Leiter des Fachbereichs 5 „Jugend und Schule“ wird. Der Iserlohner würde damit Nachfolger der bereits vor fast einem Jahr in den Ruhestand gegangenen Iserlohnerin Iris Beckmann-Klatt. Deren Aufgabe hatte in den vergangenen Monaten Guido Thal, Leiter des Fachbereichs „Zentrale Dienste“, mitverantwortet.
Umbesetzung zum 1. April
Wie der Landrat in seiner Sitzungsvorlage weiter mitteilte, habe sich Manfred Fischer erfolgreich beworben. Dessen verwaltungsinterne Umsetzung, so erfuhren die Kreisausschuss-Mitglieder, solle nach der Zustimmung durch den Kreistag in der kommenden Woche zum 01. April erfolgen. „Durch eine geplante Organisationsänderung soll die Stelle der Regiebetriebsleitung nicht nachbesetzt werden“, teilt Marco Voge den Kreispolitikern weiter mit. Manfred Fischer war viele Jahre Personalratsvorsitzender beim Märkischen Kreis, bevor er als Leiter in den Regiebetrieb Gebäudemanagement wechselte. Unter seiner Federführung wurden der Bau des Brandschutz- und Rettungsdienstzentrums in Altena-Rosmart, der Anbau an das Lüdenscheider Kreishaus sowie weitere große und kleine Baumaßnahmen des Märkischen Kreises verwirklicht. Interessant am Rande, auch seine Vorgängerin auf der Stelle der Fachbereichsleitung, Iris Beckmann-Klatt, war in der Vergangenheit schon einmal Personalratsvorsitzende.
Nachfolge von Volker Schmidt entschieden
Die Personalie Fischer war nicht die einzige, die Landrat Marco Voge in seiner Sitzungsvorlage dem Kreisausschuss mitteilte. Es sei auch eine Entscheidung für die Nachbesetzung der durch den Eintritt von Volker Schmidt in den Ruhestand zum Jahresende freigewordene Fachbereichsleiter-Stelle im Fachbereich 7 „Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz“ gefallen. Leslie Kamphuis aus Wipperfürth soll die Stelle zum 01. Mai antreten. Auch in ihrem Fall muss der Kreistag noch sein Okay geben.
17 Bewerbungen
Die Nachfolge von Volker Schmidt war sowohl intern als auch extern ausgeschrieben worden. Laut Verwaltung habe es 17 Bewerbungen gegeben. Zwei hätten die Einstellungs-Voraussetzungen erfüllt und seien zu Vorstellungsgesprächen eingeladen worden. Mit beiden wurde ein Assessment-Center-Verfahren bestehend aus einem Interview, einer Präsentationsaufgabe mit einer eingebauten Gesprächsaufgabe in Form eines Rollenspiels durchgeführt. Die Entscheidung fiel zugunsten von Leslie Kamphuis aus.
Dr. Johannes Osing verlässt den Kreis
Verzichten muss der Märkische Kreis künftig auf die Mitarbeit von Dr. Johannes Osing. Der Leiter des Fachdienstes 44 „Umwelt“ hat um seine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis gebeten, weil er sich beruflich umorientiert. Die Fachdienstleiter-Position soll nahtlos wieder besetzt werden.

Vorgabe durch Hauptsatzung
Hintergrund für die Mitteilungsdrucksache des Landrates zu den Personalentscheidungen war ein Beschluss des Kreistages. Der hatte in seiner Sitzung am 13. Juni 2024 die Änderung der Hauptsatzung des Märkischen Kreises mit der Einführung des § 14a „Personalangelegenheiten“ beschlossen. Der Beschluss lautete: „Der Landrat wird aufgefordert, den Kreistag über absehbare Veränderungen im Führungsteam frühzeitig, mindestens ein Jahr im Voraus, und vor Einleitung eines Nachbesetzungsverfahrens zu informieren und die Beteiligung der Politik im weiteren Verfahren abzustimmen. Bei kurzfristigen Vakanzen erfolgt die Information umgehend an die Fraktionen.“
Die Kreistagsmitglieder stimmten zwar bei zwei Enthaltungen für die Personalvorschläge des Landrates, kritisierten aber dennoch das Vorgehen des Verwaltungschefs, weil sie die Änderung der Hauptsatzung anders interpretierten. Verwaltung und Politik wollen sich jetzt noch einmal über die künftige Vorgehensweise verständigen.