Bei Notfällen wie etwa einem Herz-Kreislauf-Stillstand werden nun zusätzlich registrierte Ersthelfer von der Kreisleitstelle alarmiert. Die müssen sich allerdings vorher eine App runterladen und sich als „Lebensretter“ registrieren.
„Das Thema ist mir sehr wichtig. Es geht endlich los, nachdem wir vorher mit allen Hilfsorganisationen intensiv gesprochen haben. Denn das neue System ist ein zusätzliches Angebot und keine Konkurrenz zu den bestehenden“, so Marco Voge bei der Vorstellung. „Wir wollen so die behandlungsfreien Intervalle verkürzen und die Notfallversorgung in unserem Flächenkreis weiter verbessern“. Nachdem die internen Tests erfolgreich abgeschlossen waren, konnte „Lebensretter MK“ jetzt an den Start gehen.
„Bei einem Herzkreislauf-Stillstand zählt nicht nur jede Minute. Bereits Sekunden können über den Ausgang des Notfalls entscheiden“, erklärte der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Heinz Ostermann, bei der Präsentation der neuen App. Qualifizierte Ersthelfer tragen zur Optimierung der Rettungskette bei und werden von der Kreisleitstelle parallel mit dem Rettungsdienst über die Smartphone-App alarmiert.

Von steigenden Einsatzzahlen berichtete bei der Präsentation Uwe Krischer, Regiebetriebsleiter Rettungsdienst Brand- und Bevölkerungsschutz beim Märkischen Kreis. Er weiß: „70.000 Menschen erleiden deutschlandweit pro Jahr einen plötzlichen Herzstillstand.
Die Überlebensrate beträgt derzeit nur etwa zehn Prozent. Europaweit sind es 70 Prozent“, zeigt Krischer deutlichen Nachholbedarf n Deutschland auf. Acht bis zehn Minuten brauche der Rettungswagen im Durchschnitt zum Patienten. Aber bereits drei bis fünf Minuten nach einem Herz- Kreislaufstillstand entwickelten sich irreversible Hirnschäden. Im Ernstfall könne mit der App noch schneller und effizienter geholfen werden, sagte Landrat Marco Voge.
Ersthelfer können sich registrieren
„Das App-basierte System ermöglicht der Kreisleitstelle des Märkischen Kreises, registrierte Ersthelfer in der unmittelbaren Nähe eines Notfalls über ihr Smartphone zu orten und zu alarmieren. Dadurch können sie schnell vor Ort sein und gegebenenfalls lebensrettende Maßnahmen einleiten, bevor der Rettungsdienst eintrifft“, berichtete Uwe Krischer. Er erläuterte, wie das System genau funktioniert: „Registrierte Ersthelfer, die die App auf ihrem Smartphone installiert haben, können von der Kreisleitstelle in der Nähe eines Notfalls alarmiert werden.
Die App zeigt ihnen den genauen Standort des Notfalls an und gibt ihnen Hinweise zum schnellstmöglichen Weg. Sie können dann schnell vor Ort sein und gegebenenfalls Erste Hilfe leisten, bevor der Rettungsdienst eintrifft.“ Wer sich registriert, der bekommt vom Märkischen Kreis auch eine kleine Dankeschön-Box mit allerlei Nützlichem, versprach Landrat Marco Voge.

Wer mitmachen kann
Heinz Ostermann: „Jeder kann mitmachen, der mindestens 18 Jahre alt ist, eine Sanitätsausbildung für Rettungsdienst oder Feuerwehr hat, als medizinisch geschulter Helfer bei einer Hilfsorganisation wie beispielsweise DRK, Malteser Hilfsdienst, Johanniter, ASB, DLRG tätig ist, wer medizinisch geschult ist und in einer Klinik oder im Gesundheitsbereich arbeitet, zum Beispiel Pflegekräfte, Medizinstudierende oder Ärzte. Die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig.“
Und so funktioniert es:
- App „Region der Lebensretter 3.0“ aus dem App-Store runterladen und starten.
- Um die FirstAED-App nutzen zu können, das Formular „Registrieren“ auf der Startseite ausfüllen: regionderlebensretter.de/regionen/ und Nachweis hochladen
- Bestätigung der Registrierung durch Klicken auf den Bestätigungslink, der per Mail zugesandt wird.
- Registrierung wird geprüft und freigeschaltet.
Viele weitere Informationen gibt es im Internet: