Der Rat der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde hat sich für die Fortführung der interkommunalen Zusammenarbeit entlang der Lenne ausgesprochen. Das Gremium stimmte mehrheitlich dafür, die sogenannte „LenneSchiene 2.0“ auch über das Ende der Regionale 2025 hinaus weiterzuführen.

Die Kooperation der acht Kommunen Schmallenberg, Lennestadt, Finnentrop, Plettenberg, Werdohl, Altena, Nachrodt-Wiblingwerde und Iserlohn hat ihren Ursprung bereits in der Regionale 2013. Damals wurden entlang der Lenne zahlreiche städtebauliche, ökologische und touristische Projekte umgesetzt. Mit der Regionale 2025 wurde die Zusammenarbeit unter dem Namen LenneSchiene 2.0 fortgesetzt. Seitdem ist aus der ursprünglichen Projektidee eine regional bekannte Marke entstanden.

Zu den sichtbaren Ergebnissen der Kooperation zählen unter anderem neu gestaltete Lenneufer, etwa in Nachrodt-Wiblingwerde, Iserlohn und Plettenberg, die Lenneroute als verbindender Rad- und Freizeitweg sowie zahlreiche Aufwertungen von Parks, Brücken und Bahnhofsarealen. Auch private Investitionen, etwa in Gastronomie und Freizeitangebote, seien durch die gemeinsame Entwicklung angestoßen worden, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Ein zentrales Element der Zusammenarbeit ist die interkommunale Lenkungsgruppe, in der sich die beteiligten Städte und Gemeinden regelmäßig austauschen. Ziel ist es, Projekte gemeinsam zu entwickeln, Erfahrungen zu teilen und Herausforderungen zu bearbeiten, die einzelne Kommunen allein nur schwer bewältigen könnten – etwa beim Hochwasserschutz, beim Ausbau des Bahnverkehrs, bei touristischen Konzepten oder bei neuen Themen wie Freiflächen-Photovoltaik und Mobilitätsverknüpfungen.

Auch nach dem Auslaufen der Regionaleförderung und der Unterstützung durch die Südwestfalenagentur wollen alle beteiligten Kommunen an der Kooperation festhalten. Die gemeinsame Marke LenneSchiene soll erhalten bleiben, um weiterhin Fördermittel einwerben, Projekte bündeln und die Region als zusammenhängenden Lebens- und Wirtschaftsraum stärken zu können.

In der Ratssitzung erkundigte sich Sonja Hammerschmidt (UWG) nach den Kosten, die durch die Fortführung der Zusammenarbeit entstehen. Bürgermeisterin Birgit Tupat erklärte, dass keine zusätzlichen Projektkosten anfallen würden. Es gehe im Wesentlichen um Personalkosten, etwa wenn sie selbst oder Fachbereichsleiter Sebastian Putz an Treffen der Lenkungsgruppe teilnehmen. „Es geht vor allem um Networking. Das ist gerade für so kleine Kommunen wichtig“, betonte Tupat. Viele Probleme seien anderswo bereits gelöst worden, von diesem Erfahrungsschatz könne man profitieren. Sonja Hammerschmidt kommentierte daraufhin: „Dann sollen wir das lassen.“

Am Ende fiel der Beschluss zur Fortführung der interkommunalen Zusammenarbeit einstimmig – bei einer Enthaltung von Dirk Grote (UWG). Gründe für seine Enthaltung wurden in der Sitzung nicht genannt.