„Ehrenamt bedeutet oft viel Amt und wenig Ehre, heute soll es für Sie anders sein: viel Ehre und wenig Amt“, wünschte Ina Scharrenbach dem Schützenvereinsvorstand um den 1. Vorsitzenden Volker Halbhuber. Die NRW-Heimatministerin war am Freitag (17. November) nach Herscheid gekommen, um die modernisierte Gemeinschaftshalle offiziell zu eröffnen. Es war bereits der dritte Besuch der Ministerin in Herscheid seit 2020, was zeigt, dass ihr die Ebbegemeinde in gewisser Weise ans Herz gewachsen ist.
Volker Halbhuber erinnerte sich an Scharrenbachs ersten Besuch vor drei Jahren. Nachdem sie sich die Halle im damaligen Zustand angeschaut und den Erläuterungen der Schützen zugehört hatte, habe sie Halbhuber in die Augen geschaut und gesagt: „Ich habe verstanden.“ Es folgte die Bewilligung des Förderantrags, für die Scharrenbach sich persönlich einsetzte.
Einsatz zeigten auch die Schützen in den folgenden Jahren. Mehr als 3600 Stunden wurden von Mitgliedern des Schützenvereins unentgeltlich erbracht, eben ehrenamtlich. „Wir haben gezeigt, dass der Schützenverein mit allem, was er hat, hinter der Halle steht“, betonte Halbhuber.
Dennoch zogen zwischenzeitlich dunkle Wolken über dem Umbauprojekt auf. Die Teuerung im Bausektor durch Corona, Hochwasserkatastrophe und Ukraine-Krieg sorgte dafür, dass die 2,71 Millionen Euro Förderung von Land und Bund nicht ausreichten. Die Gemeinde sprang mit einem Kredit in die Bresche; die Kosten wurden durch Verzicht auf die neue Fassade an Teilen des Gebäudes und den Einbau von neuen Fenstern reduziert.
Der Einsatz hat sich gelohnt. Die Gemeinschaftshalle ist jetzt modern, barrierefrei und multifunktional. „Eine der schönsten Hallen im Märkischen Kreis“, meinte der Landtagsabgeordnete Gordon Dudas (SPD), der wie der CDU-Landtagsabgeordnete Ralf Schwarzkopf zur Eröffnung erschienen war.
„Es ist teuer, dem Vorsitzenden in die Augen zu schauen“, scherzte Ina Scharrenbach und ergänzte mit Blick auf die noch offenen Wünsche nach der Fassade und neuen Fenstern: „Heute schaue ich ihm nicht in die Augen.“ Dafür kündigte Uwe Schmalenbach an, dass die Gemeinde im nächsten Jahr einen entsprechenden Zuschussantrag stellen werde.
Erst einmal wurde aber die Fertigstellung des „Wohnzimmers der Gemeinde“ gefeiert. „Sie haben Herausragendes geschaffen und dürfen stolz auf sich sein“, betonte die Ministerin. „Dies ist nicht nur ein Gebäude aus Stein und Stahl, es ist ein Symbol für Zusammenhalt“, sagte der Bürgermeister. „Die ehrenamtliche Leistung der Schützen ist beeindruckend.“

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