Mit der Installation dreier Trafostationen wurde die Voraussetzung dafür geschaffen, die Hochspannung des Kraftwerkstroms in die benötigte Mittelspannung in den Verteilnetzen umzuwandeln, teilt das Unternehmen mit.

Radevormwald. „Wenn wir unser Projekt mit einem Staffelrennen vergleichen, dann haben wir gerade die letzte Staffelübergabe hinter uns gebracht und befinden uns kurz vor dem Zieleinlauf“, nutzt Dietmar Daszkiewicz, Leiter des Facility Managements beim Gebäudetechnikspezialisten Gira (www.gira.de) aus Radevormwald ein geläufiges Bild aus der Welt des Sports, um den Stand beim Bau des unternehmenseigenen Solarparks zu beschreiben. Dabei war die letzte Teilstrecke vor dem Schlussspurt für sein Team und ihn ein wahrer Kraftakt, galt es doch drei jeweils 15 Tonnen schwere Trafostationen auf dem Gelände des künftigen Sonnenkraftwerks zu installieren. Sie haben die Aufgabe, die Hochspannung des Kraftwerkstroms in die zehn Kilovolt betragene Mittelspannung in den Verteilnetzen umzuwandeln.

Die 2,80 Meter mal 3,80 Meter mal 2,50 Meter großen Kompaktstationen waren in der Türkei gefertigt und per Schiff nach Deutschland transportiert worden, bevor sie dort in der vergangenen Woche vom Errichter des Gira Photovoltaik-Kraftwerks abgenommen wurden.

Mithilfe eines Schwerlastkrans wurden die drei Betonkörper, in die die Transformatoren samt Schutztechnik für das Photovoltaik-Kraftwerk eingelassen sind, zentral auf der 70.000 Quadratmeter großen Fläche des Solarparks positioniert und mit der Übergabestation für die beiden in Sichtweite befindlichen Standorte des Familienunternehmens verbunden. Zuvor waren die letzten Arbeiten an den 13.772 Photovoltaik-Module des Solarparks abgeschlossen worden. „Sämtliche Wechselrichter hängen, letzte Messungen wurden durchgeführt und protokolliert, alle PV-Tische sind geerdet, Kabel zum Anschluss der Trafostationen wurden verlegt, die dafür nötigen Gräben wieder verfüllt“, fasst Projektleiter Daszkiewicz zusammen.

Maßgeschneiderte Lösung

Schwerer wog, dass im laufenden Projekt der ursprüngliche Lieferant ausgefallen war und hatte ersetzt werden müssen. „Solch eine Trafostation ist kein Produkt von der Stange, sondern wird auf das jeweilige Vorhaben zugeschnitten geplant, ausgebaut und bestückt“, erklärt Dietmar Daszkiewicz. „Der notwendig gewordene Lieferantenwechsel hat unsere Projektpartner und uns gehörig gefordert, damit wir im Zeitplan bleiben.“ Dies galt umso mehr, als dem Bergischen Technologiemittelständler besonders wichtig war, dass die Trafos ohne das klimaschädliche Treibhausgas Schwefelhexafluorid (SF6) auskommen, das in der Mittel- und Hochspanntechnologie häufig als Isoliergas eingesetzt wird.

Foto: Gira

Mit der erfolgreichen Installation der drei Transformatoren liegt der Staffelstab für die finalen Projekt-Meter jetzt in den Händen der Radevormwalder Stadtwerke. Sie müssen letzte Arbeiten am Umspannwerk vornehmen, damit der Gira Solarpark in Betrieb gehen und ganz emissionsfrei Energie produzieren kann – rund zehn Millionen Kilowattstunden pro Jahr.