„Ich bin super zufrieden. Das war ein tolles Fest. Und es sind auch immer noch Leute da. Es war einfach eine tolle Stimmung“, freute sich Veranstalter Aykut Aggül am Sonntagabend. Es wurde in den Straßen getanzt, gesungen und gelacht. Das Fest entwickelte schnell eine ganz eigene Dynamik. Gäste aus umliegenden Städten, die im Rahmen der Denkmal-Tour eher zufällig vorbei kamen, machten einfach mit.
„Die Beiträge der verschiedenen Kulturen waren toll. Da musste man mitmachen. Und ein Highlight war die Band“, erzählte Aykut Aggül. Die Herscheider Musiker von „Ohne Yoko“ begeisterten die Nachrodt-Wiblingwerder sogar so sehr, dass es direkt eine Anfrage für das kommende Jahr gab. „Dann allerdings eher für den Samstagabend. Die haben richtig Stimmung gemacht“, sagte der Veranstalter.
Schon früh strömten die ersten Gäste in die Siedlung – vor allem Schnäppchenjäger. Sie wurden von den Angeboten auf dem kleinen Trödelmarkt an der Niemöllerstraße angelockt. Die Nachfrage nach den Standplätzen war im Vorfeld groß. „Ich habe sogar eine Warteliste. Leider ist die Fläche dafür einfach nicht größer“, erklärte Aykut Aggül. Wer eher technikbegeistert war, konnte sich am Stand der Johanniter über den Einsatz von modernen Drohnen informieren. Die Hobbyimkerei KlaPaTo war ebenfalls mit einem Stand vertreten. Dort gab es viele Leckereien aus Honig und natürlich waren Nachfragen explizit erwünscht. Schnell entstanden rege Gespräche über Bienen. Die Drogenberatung präsentierte sich mit einem Informationsstand und der griechische Verein aus Lüdenscheid bot griechische Spezialitäten an und sorgte mit Musik und Tanz für Unterhaltung. Die ukrainischen Familien, die in Nachrodt-Wiblingwerde leben, brachten sich erneut ein. Bereits im vergangenen Jahr hatten sie einen Stand mit lokalen Leckereien. Die Kinder sangen auf der Bühne ukrainische Lieder und zogen in ihren traditionellen Kleidern das Publikum in ihren Bann. Auch der Awo-Kindergarten war wieder mit dabei. An dem Stand gab es neben Infos zum Kindergartenalltag auch noch Waffeln, Kaffee und Kuchen. „Und natürlich die Nachbarschaftshilfe. Die darf nicht fehlen“, sagte Aykut Aggül.
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Ein bisschen Schade seien die kurzfristigen Absagen gewesen. „Das Bungee-Trampolin konnte nicht aufgebaut werden. Es war wohl am Vortag bei einer anderen Veranstaltung kaputt gegangen. Und auch das Jugendzentrum hat krankheitsbedingt kurzfristig abgesagt“, berichtete Aykut Aggül. Das Trampolin konnte auf die Schnelle natürlich nicht ersetzt werden. Aber für das Jugendzentrum sprangen Mitglieder der Nachbarschaftshilfe ein. So gab es doch noch einige Spielangebote und eine Schminkecke für die Kinder.
Kurzinterview:
Die Werkssiedlung stand im Mittelpunkt des Tages. Dazu drei Fragen an Aykut Aggül:
Herr Aggül, was ist denn eigentlich Ihr Lieblingsplatz in der Werkssiedlung?
Aykut Aggül: „Mein Lieblingsplatz ist tatsächlich an der Schillerstraße rund um mein Haus. Denn dort entstehen die Ideen für Projekte, die ich dann umsetze.“
Sie haben heute auch Gruppen durch die Werkssiedlung geführt, was ist dort so besonders?
Aykut Aggül: „Ein Aspekt, den ich immer erwähne, ist natürlich, dass die Werkssiedlung schon sehr alt ist und zwischen 1904 und 1913 erbaut wurde. Der Beweis dafür ist an den Fassaden zu sehen. Dort gibt es Gravuren. Zudem gibt es von der Ebertstraße eine Verbindung in die Goethestraße mit verschiedenen Bäumen und man kann in die Gärten schauen und sehen, wie groß die eigentlich sind. Aber absolut besonders ist natürlich, dass alle 43 Häuser eine andere Fassade haben. Das fällt vielen erst auf, wenn ich es erkläre und detailliert zeige.“
Was war denn ein besonderer Moment bei diesem Fest?
Aykut Aggül: „Ich fand die Vorträge aus den verschiedenen Kulturen toll. Die ukrainischen Kinder haben wieder gesungen, es gab türkische Tänze und der griechische Verein aus Lüdenscheid hatte auch Instrumente dabei und tanzte. Ich habe mir das eine Weile angeschaut und dann einfach mitgemacht. Immer mehr junge Leute kamen dazu. Da kam richtig Stimmung auf. Das war einfach genial.“