Die Partyszene hat mit "Liquid Ecstasy" eine neue Wunderdroge. Diese farblose, leicht salzig schmeckende Flüssigkeit wird vermehrt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Rauschmittel konsumiert. Offenbar auch in Lüdenscheid.
Die Anonyme Drogenberatung (Drobs) mit Sitz an der Körnerstraße weist mit einer neuen Plakataktion auf die Gefahren durch K.-o.-Tropfen hin. In einer Mitteilung der Beratungsstelle heißt es: „Auf vielen Veranstaltungen und Partys sind sie im Umlauf, medial hören wir immer wieder von Vorkommnissen, die im Zusammenhang mit den unsichtbaren, leicht salzig schmeckenden Tropfen stehen.“
Die gefährlichen Tropfen erfreuten sich zunehmender Popularität, weil sie einen Rausch auslösen und die Stimmung anheben können, sind jedoch in ihrer Wirkung schwer bis nicht kalkulierbar. „Die Rede ist von Liquid Ecstasy – auch bekannt unter den Namen K.-o.-Tropfen, GBH, GBL oder Liquid X“, teilt die Drobs mit. Liquid Ecstasy ist eine psychoaktiv wirkende Substanz, die als Partydroge beliebt ist. „Nach den Erfahrungen der Drobs-Mitarbeiter stand Liquid Ecstasy zuletzt auch in der Szene in Lüdenscheid vermehrt im Fokus“, heißt es.
Die Wirkung der zumeist als Flüssigkeit eingenommenen Substanz sei von Person zu Person unterschiedlich und außerdem dosisabhängig. Nach der Einnahme könne sie entspannend, enthemmend oder euphorisierend wirken, in hohen Dosierungen allerdings auch sedierende Wirkung entfalten. „Kopfschmerz, Schwindel, Benommenheit bis hin zu Verwirrung oder komaähnlichem Bewusstseinsverlust können die Folge sein.“
Nicht zuletzt wegen dieser Wirkungsweisen wird Liquid Ecstasy laut Mitteilung der Beratungsstelle nicht nur als Rauschmittel konsumiert, sondern auch gezielt verabreicht, um Straftaten an Menschen zu begehen, die unter dem Einfluss der Substanz stehen. Dazu schreibt Suchttherapeut Daniel Kämmer: „Wir vernehmen häufig den Verdacht, dass unter anderem Partyerlebnisse und Erinnerungslücken auf die Einnahme der Droge zurückgeführt werden. Der Nachweis ist oft schwer zu führen, da die Substanz nur kurzfristig im Körper nachgewiesen werden kann.“
Die Vergehen an den Menschen, die – ob bewusst oder unbewusst – die Substanz eingenommen haben, wiegen nach Kämmers Darstellung häufig schwer. „Diebstähle, Nötigungen bis hin zu sexuellen Übergriffen sind Straftaten, die im Zusammenhang mit der Droge bekannt sind.“
Die Anonyme Drogenberatung reagiert nun mit einer Plakataktion, um auf die Situation rund um das Thema K.-o.-Tropfen aufmerksam zu machen und Menschen auf Veranstaltungen für das Thema zu sensibilisieren. Interessierte können Kontakt zu den Mitarbeitern der Beratungsstelle Drobs an der Körnerstraße 10a aufnehmen, Plakate für ihre Veranstaltungen oder Räume bestellen und sich näher über das Thema K.-o.-Tropfen informieren.
Telefonisch ist das Drobs-Team unter der Rufnummer 02351/27707 erreichbar. Das Angebot ist kostenfrei.
Wer ein Schützenfest, eine Party oder eine andere Veranstaltung innerhalb des Märkischen Kreises organisiert und das Plakat nutzen möchte, kann sich gerne bei melden:
[email protected] Telefon: 02371 29777.







