Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Dr. Heino Buddenberg, und Produktionsleiter Martin Krämer führten die Politiker durch den Betrieb und machten schon dabei auf den hohen Energiebedarf und die damit verbundenen Kosten aufmerksam. Im anschließenden Gespräch kündigte Ziemiak an, die CDU wolle die Netzentgelte und die Stromsteuer senken. In der Klimaschutzpolitik wolle man realistisch handeln. „Die Arbeitsplätze in der Industrie müssen erhalten bleiben.“ Radtke ergänzte, dass die Energiekosten auf ein international konkurrenzfähiges Niveau gesenkt werden sollten.
Die Wälzholz-Mitarbeiter hatten im Vorfeld Fragen an die CDU-Politiker gesammelt, die Martin Krämer vortrug. Mit der Stoppuhr achtete er darauf, dass die einzelnen Themenbereiche nicht ausuferten.
Warum zahlen nicht alle gleichermaßen in die gesetzliche Rentenversicherung ein – auch Politiker und Beamte? Das würde gefühlt für mehr Gerechtigkeit sorgen, räumten Ziemiak und Radtke ein. Letzterer erklärte, dass bei vielen Beamten dann die Bezüge deutlich angehoben werden müssten. „Es würde auf Plus-Minus-Null hinauslaufen.“
Ein klares „Nein“ gab es von beiden Politikern zur Rente mit 70. Allerdings sollte unterstützt werden, wer länger arbeiten möchte. „2000 Euro pro Monat können steuerfrei verdient werden“, zitierte Ziemiak das Wahlprogramm der CDU.
Warum tut sich Deutschland mit Abschiebungen so schwer? „Straftäter müssen sofort abgeschoben bzw. in Abschiebehaft genommen und illegale Einreisen unterbunden werden“, betonte Ziemiak den Standpunkt der CDU. Allerdings sehe er kein Herkunftsproblem, sondern einerseits Menschen, die „normal hier leben wollen“ und andererseits Kriminelle. Auch Radtke warnte vor pauschalen Urteilen: „Ich verstehe den Wunsch nach einfachen Lösungen, aber so einfach ist es nicht.“
Beim Bürgergeld, einem weiteren Thema, das die Wälzholz-Mitarbeiter ansprachen, möchte Ziemiak Änderungen vornehmen. So sollte seiner Meinung nach der Bürgergeldbetrag abhängig von der Einzahlungsdauer der Betroffenen sein.
Mit Blick auf die Bundestagswahl wünscht sich Paul Ziemiak für die CDU/CSU die Möglichkeit, alleine zu regieren. „Wir wollen die Politik ändern und das Land reparieren. Die Leute sind enttäuscht von der Politik der letzten Jahre.“