Blues und Boogie-Woogie begeisterten zwei Stunden lang das Publikum. Für die gut 50 Besucher, fast durchweg im gesetzten Alter, war es eine Zeitreise in ihre Jugend. Ungewöhnlich auch die Musiker. Der eine, Goodmann, ist Kanadier, reiste durch die Welt, blieb in Bayern hängen, weil er angetan war, „wie die Deutschen mit Kultur umgehen und Kunst hier ernstgenommen wird“. Der andere, Kramer, ein Kind des Ruhrgebiets, weltoffen, gilt als Virtuose auf der Mundharmonika. Er sei auf dem Weg, „den gesamten Kontext des Mundharmonikaspielens neu zu definieren“, lobte Moderator und Band-Leader Götz Alsmann, selbst eine musikalische Größe, den Kollegen aus Dortmund mal.
Ungewöhnlich auch, wie sich Kramer und Goodmann kennen lernten: per Zufall auf der Kieler Woche. Und ungewöhnlich, dass sie zusammen auftreten. Kramer hatte den Kollegen auf seine Kleinkunstbühne in Schwerte eingeladen. Jetzt spielten sie in der Brennerei zusammen.
Ihr Berührungspunkt ist die Musik. Da wirkten beide eingespielt, als führten sie bereits eine lange Bühnen-Beziehung.
Vorwiegend mit Eigenkompositionen zeigte Dave Goodman im ersten Set, was mit nur einer Gitarre möglich ist. In sein konzentriertes und gekonntes Spiel bezieht er das Publikum ein, interagiert mit Scherzen. Nach der Pause kommt Chris Kramer mit der Mundharmonika dazu. Ein Hauch von Südsaaten-Atmosphäre weht durch die Brennerei. – Gute, alte Zeit, als Musik noch von Hand gemacht wurde.
KuK-Vorsitzender Rolf Muck hatte die Beiden auf Kramers Bühne in Schwerte erlebt und wusste gleich: „Die müssen wir holen.“ Eine gute Entscheidung, wie die Reaktionen der Besucher zeigten.